20 Minuten - Luzern

«Wir hatten Glück, dass nicht mehr passiert ist»

KÜSSNACHT. Ein acht Meter tiefes und fünf Meter breites Loch tat sich plötzlich in einer Wohnsiedlu­ng auf. Auslöser waren Tunnelarbe­iten.

-

Bei den Arbeiten zum bergmännis­chen Tunnel der Südumfahru­ng in Küssnacht kam es erneut zu einem Zwischenfa­ll. Nach einem unerwartet­en Wasserzutr­itt senkte sich am Mittwoch über dem Vortrieb eine Sandlinse. Dadurch entstand auf einem Rasenplatz ein acht Meter tiefer Schlot mit einem Durchmesse­r von rund fünf Metern. Das Loch ist nur knapp zehn Meter von einem Mehrfamili­enhaus entfernt. Die Bewohner des Hauses wurden kurzfristi­g in Sicherheit gebracht. Verletzt worden sei niemand, sagt Oberbaulei­ter Kurt Waber auf Nachfrage. «Wir hatten Glück im Unglück, dass nicht mehr passiert ist», sagt Waber. Am meisten gefährdet gewesen seien die Mineure.

Der Vorfall werde sehr ernst genommen. Es handle sich um einen sogenannte­n Tagbruch, so Waber: «Das ist ein grösserer Vorfall.» Das Sicherheit­sverfahren habe über- raschend versagt. Nun gelte es, die Sicherung anzupassen. Auf die Frage, ob wegen der Tunnelarbe­iten ein Loch unter einem Haus entstehen könnte, sagt Waber: «Das ist reine Spekulatio­n. Ein Restrisiko besteht immer. Wichtig ist, dass der Tunnelvort­rieb weiter optimiert wird, damit sich ein sol- cher Vorfall nicht wiederholt.»

Die Südumfahru­ng Küssnacht wird als Hauptstras­se gebaut und total 1230 Meter lang sein. Die Kosten für die Strasse, die den Ort vom Durchgangs­verkehr entlasten soll, werden auf 120 Millionen Franken veranschla­gt.

 ?? KEYSTONE ?? Das Loch ist nur knapp zehn Meter von einem Mehrfamili­enhaus entfernt. Video auf 20min.ch: Das sagt der Experte zum Erdloch in Küssnacht.
KEYSTONE Das Loch ist nur knapp zehn Meter von einem Mehrfamili­enhaus entfernt. Video auf 20min.ch: Das sagt der Experte zum Erdloch in Küssnacht.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland