«Wir hatten Glück, dass nicht mehr passiert ist»
KÜSSNACHT. Ein acht Meter tiefes und fünf Meter breites Loch tat sich plötzlich in einer Wohnsiedlung auf. Auslöser waren Tunnelarbeiten.
Bei den Arbeiten zum bergmännischen Tunnel der Südumfahrung in Küssnacht kam es erneut zu einem Zwischenfall. Nach einem unerwarteten Wasserzutritt senkte sich am Mittwoch über dem Vortrieb eine Sandlinse. Dadurch entstand auf einem Rasenplatz ein acht Meter tiefer Schlot mit einem Durchmesser von rund fünf Metern. Das Loch ist nur knapp zehn Meter von einem Mehrfamilienhaus entfernt. Die Bewohner des Hauses wurden kurzfristig in Sicherheit gebracht. Verletzt worden sei niemand, sagt Oberbauleiter Kurt Waber auf Nachfrage. «Wir hatten Glück im Unglück, dass nicht mehr passiert ist», sagt Waber. Am meisten gefährdet gewesen seien die Mineure.
Der Vorfall werde sehr ernst genommen. Es handle sich um einen sogenannten Tagbruch, so Waber: «Das ist ein grösserer Vorfall.» Das Sicherheitsverfahren habe über- raschend versagt. Nun gelte es, die Sicherung anzupassen. Auf die Frage, ob wegen der Tunnelarbeiten ein Loch unter einem Haus entstehen könnte, sagt Waber: «Das ist reine Spekulation. Ein Restrisiko besteht immer. Wichtig ist, dass der Tunnelvortrieb weiter optimiert wird, damit sich ein sol- cher Vorfall nicht wiederholt.»
Die Südumfahrung Küssnacht wird als Hauptstrasse gebaut und total 1230 Meter lang sein. Die Kosten für die Strasse, die den Ort vom Durchgangsverkehr entlasten soll, werden auf 120 Millionen Franken veranschlagt.