Was es mit den Schlieren im Auge auf sich hat
Manch einer sieht vor seinem Auge mitunter Flusen, Fädchen oder Punkte tänzeln, die andere Menschen nicht sehen können. Schlimm ist das nicht.
Wer häufig am Computer arbeitet und dabei auf helle Flächen schaut, kennt das Phänomen: Vor dem Auge scheinen winzige Fussel zu schweben, die sich jedoch durch nichts vertreiben lassen, später aber von selbst verschwinden. Mediziner nennen die Erscheinungen im Blickfeld Mouches volantes – fliegende Fliegen. Gemeint ist damit eine Trübung des Glaskörpers (siehe Box) im Auge. Zu einer solchen kommt es, weil sich der Glaskörper im Laufe des Lebens verändert, wodurch es mit der Zeit zu Verklumpungen der Kollagenfasern kommt. Dadurch wird das Licht anders gebrochen – und zwar so, dass Schatten auf die Netzhaut geworfen werden. Zudem können sich die Klümpchen lösen und ins Blickfeld geraten.
Auch wenn das meist plötzliche Auftreten der Mouches volantes unangenehm ist: Der Glaskörper, auch Corpus vitreum genannt, sitzt zwischen Linse und Netzhaut. Ihn durchquert folglich das von der Linse gesammelte Licht auf seinem Weg zur Netzhaut. Beim Glaskörper handelt es sich um eine transparente, geleeartige Behandelt werden müssen sie nicht. Sie verschwinden in der Regel von selbst.
Grund: Zunächst liegen die Schlieren nahe der Netzhaut und wirken scharf und konturiert. Mit der Zeit entfernen sie sich aber von der Netzhaut, und die Flusen erscheinen zusehends unschärfer und schwächer.
Wenn das nicht mehr der Fall ist oder die Erscheinungen nicht nur vor hellen, sondern auch vor dunklen Hintergründen sichtbar werden und öfter auftreten, sollte man den Augenarzt aufsuchen: Es könnten Vorboten des Grauen Stars sein. Masse, die im Wesentlichen für die Stabilisierung und Erhaltung der Form des Augapfels verantwortlich ist. Der Glaskörper besteht zu 98 Prozent aus Wasser sowie aus rund zwei Prozent Hyaluronsäure und einem feinmaschigen, dreidimensionalen Netz von Kollagenfasern, die das Gerüst des Glaskörpers bilden und ihn halten. Wer sich verzettelt hat, hat sich verfranzt. Der Ausdruck stammt aus dem Ersten Weltkrieg (1914–1918), als viele Flugzeuge zu Aufklärungszwecken abhoben. Immer an Bord: ein Pilot und ein Navigator. Letzterer bediente sich dabei der sogenannten Koppelnavigation mit Flugkarte, Daumen, Uhr und Kompass – auch bekannt als Franzen. Lag er mit einer Richtungsweisung falsch, hatte er sich «verfranzt».