Trump beschimpft Sportler – die nennen ihn «Penner»
WASHINGTON. Der US- Präsident ruft zum Boykott von NFL- Spielen auf. Die Sport- Elite wehrt sich.
Donald Trump ist Frühaufsteher. Schon vor 7 Uhr morgens holte er gestern erneut zu einer TwitterAttacke gegen die amerikanische Football-Liga aus: «Langweilig», seien die NFL-Spiele. Und wieder forderte er, Spieler zu entlas- sen oder zu sperren, wenn sie sich weigerten, während der Nationalhymne aufzustehen. Seit gut einem Jahr knien sich einige Sportler vor den Spielen aus Protest gegen Rassismus hin.
Am Freitag hatte Trump die meist afroamerikanischen Football-Stars deswegen als «Hurensöhne» beschimpft und ihnen mangelnden Nationalstolz vorgeworfen. Spitzensportlern, die Millionen von Dollars verdienten, sollte es nicht erlaubt sein, «unsere grosse amerikanische Flagge zu entehren und nicht für die Nationalhymne aufzustehen», twitterte Trump.
Basketball-Superstar Stephen Curry übte Kritik, worauf Trump ihm die Einladung zum obligatorischen Meisterschaftsbesuch seines Teams, den Golden State Warriors, im Weissen Haus entzog. Die Warriors akzeptierten. Reaktionen aus der US-Sportwelt liessen nicht lange auf sich warten. NFL Commissioner Roger Goodell bezeichnete Trumps Aussagen in einer Mitteilung als «spaltend», und NBA-Star LeBron James nannte den Präsidenten auf Twitter sogar «Penner».
US-Soulstar Stevie Wonder tat seinen Protest bei einem Wohltätigkeitskonzert gegen Armut in New York kund. Der 67-Jährige kniete sich auf die Bühne und sagte: «Heute bete ich für Amerika.»