Wicky profitiert von der CC-Affäre und siegt wieder
BASEL. Der FCB findet zu alten Tugenden zurück und gewinnt nach vier sieglosen Spielen wieder. Eine grosse Erleichterung für Trainer Raphael Wicky.
Es war ein ungewohntes Bild: Statt mit verschränkten Armen ruhig das Spiel seines Teams zu verfolgen, tigerte Raphael Wicky in seiner Coaching-Zone hin und her. Er verwarf die Hände, dirigierte, gab Anweisungen und haderte auch schon mal mit dem vierten Offiziellen. Wicky zeigte sich kämpferisch und emotional. Nach einer Stunde riss er erstmals die Arme in die Luft und jubelte. Ausgerechnet Dimitri Oberlin (61.), der ehemalige FCZ-Junior, erzielte den Siegtreffer für den Meister. Dann, nach Spielschluss, als der erste Dreier nach vier sieglosen Partien unter Dach und Fach war, jubelte Wicky ein zweites Mal. «Wenn man im Loch steckt, muss man wieder raus. Jetzt bin ich sehr erleichtert», sagte Wicky nach dem knappen 1:0-Sieg gegen Erzrivale FC Zürich am Samstag.
Der FCB bekam nach der 1:2-Niederlage am Mittwoch in St. Gallen seit langem wieder den rauen Gegenwind kritischer Stimmen zu spüren. Vom grossen Gewitter blieb Rotblau nach der zweiten Pleite infolge verschont, es verzog sich ins Wallis zu Christian Constantin, nach dessen unfassbarer Attacke auf Rolf Fringer. «Irgendwo habe ich versucht, mir nicht noch mehr Druck aufzusetzen, als schon da ist», sagte Wicky. Er verriet auch: «Ich lese keine Zeitungen – auch als Selbstschutz.»
Unglücklich wird er trotzdem nicht gewesen sein, dass sich die Journalisten nicht weiter auf die FCB-Krise, sondern auf CC konzentrierten. So hatte Wicky die Gelegenheit, die schwierige Phase beim Joggen mit Marco Streller aufarbeiten zu können.