Schüler stossen beim Googeln ans Limit
ZÜRICH. Auf Instagram oder Youtube sind Digital Natives Profis. Müssen sie hingegen im Internet recherchieren, hinken sie der Ü30- Generation hinterher.
Im Umgang mit sozialen Medien haben Digital Natives die Nase vorn. Sie sind ständig online und posten im Minutentakt Beiträge. Geht es aber um mehr als Unterhaltung, zeigen sie grossen Aufholbedarf. «Viele meiner Schüler kennen sich mit den Möglichkeiten des Internets nicht gut aus», erzählt eine Berufsschullehrerin der «Aargauer Zeitung». Ähnliche Erfahrungen macht Felix Häberli, Ausbildungsverantwortlicher bei Sunrise. Er erinnert sich, wie Lehrlinge einmal den Auftrag hatten, ihr Schulsystem zu googeln. Dabei seien sie grandios gescheitert. «Wenn es keinen Wikipedia-Artikel zu einem Thema gibt, stecken sie fest.»
Eszter Hargittai, Professorin für Medienforschung, sagt, die Forschung zeige, dass Jugendliche, die mit dem Internet gross geworden sind, nicht versierter im Umgang damit seien. Heute seien die Apps und Websites so anwenderfreundlich, dass alles bestens funktioniere. Andernfalls könne man rasch mit dem Gerät im nächsten Laden vorbeigehen. Über 30-Jährige hät- ten die Technologie hingegen besser verstehen müssen, um sie nützen zu können. «Man musste mehr hinterfragen. Das schlägt bis heute durch.»
Beat W. Zemp, Präsident des Lehrerverbandes, sagt: «Das Internet zu nutzen, heisst nicht, es auch verstanden zu haben.» Daher sei das Fach Medien und Informatik im Lehrplan 21 von grosser Bedeutung.