«Möglich, dass man mit den Waffen einen Anschlag plante»
GORIZIA. In Italien wurde ein Bosnier verhaftet, weil er in seinem in der Schweiz gemieteten Auto Waffen schmuggelte.
Bei einer Routinekontrolle an der italienischen Grenze zu Slowenien hat die Polizei in Gorizia einen 52-jährigen Bosnier festgenommen, der auf dem Weg nach Barcelona war. Bei der Durchsuchung seines gemieteten Peugeot 206 mit Schweizer Nummernschild fanden die Beamten unter anderem Maschinenpistolen, Schrotflinten, mehrere Kalaschnikow-Gewehre mit Zubehör und Munition. «Es ist bekannt, dass das Material von Waffenschmuggel meistens aus dem Balkan kommt», sagt Alexandre Vautravers, Sicherheitsexperte der Universität Genf. Er bezweifelt, dass der 52-Jährige alleine gehandelt hat: «Wir haben bei Terroranschlägen wie bei ‹Charlie Hebdo› oder beim Bataclan gesehen, dass ein grosses Netzwerk im Hintergrund agiert.» So sei eine Person oder eine Gruppe für die Lieferung der Waffen zuständig, eine andere für die Logistik oder für die Ausbildung an den Waffen. «Es ist also absolut möglich, dass ein Terroranschlag mit diesen Waffen geplant war und die Polizei diesen vereitelt hat.»
Infrage komme aber auch, dass die Waffen nicht für extremistische Kreise bestimmt gewesen seien, sondern für Drogen-Netzwerke oder ande- re kriminelle Organisationen.
Die meisten Terroranschläge in Europa seien denn auch nicht mit Schusswaffen verübt worden. In Südfrankreich sei diese Problematik der Polizei bekannt. «DrogenGangs beschützen mit solchen Waffen ihr Territorium vor anderen Gruppen.»