Dabu: «Die Stadt macht toleranter»
ZÜRICH. In « Miin Ort» singt Dabu über die Eigenheiten seines Heimatorts. Heute lebt der 37-Jährige in der Stadt. Wo ist es besser?
Dabu, Stadt oder Land, wo gefällt es dir besser?
Ich fühle mich wohl in der Stadt. Trotzdem gehe ich gerne auch mal raus und weg vom Krach.
Das heisst?
Ich kann nicht darüber urteilen, ob Stadt oder Land besser ist. Ich schliesse nicht aus, dass ich irgendwann ins Dorf zurückkehre.
Was ist das Beste an der Stadt?
Dass man nicht darum herumkommt, anderen Leuten zu begegnen. Es hilft uns, toleranter zu werden, wenn Menschen aus verschiedenen Ländern und Schichten auf einem Fleck leben. Die Stadt schützt uns vor Einsamkeit und psychischem Leiden.
Und am Landleben?
Das Vereinsleben, das es in der Stadt so einfach nicht gibt. Dieser Zusammenhalt ist schon einzigartig. Das muss man unbedingt bewahren.
Was ist für dich der grösste Unterschied zwischen Stadt und Land?
Es gibt zwischen Stadt und Dorf einen gewissen Graben, vor allem aus politischer Sicht. Ich habe das Gefühl, dass man auf dem Land eher rechts eingestellt ist, während die Leute in der Stadt mehr links wählen.
Die Agglomeration liegt zwischen Stadt und Dorf – der ideale Kompromiss? Agglo finde ich persönlich das Schlimmste. Auf dem Land bist du sehr schnell in der Natur, in der Stadt steht das Leben dafür kulturell gesehen nie still. In der Agglo hast du irgendwie weder noch.