Zwei ReaktionsMeister – aber nur einer bleibt es
ZÜRICH. Wenn sie liefern mussten, dann taten sie es. Das trifft sowohl auf die ZSC Lions als auch auf den HC Lugano zu.
Der Playoff-Final 2018 war bis jetzt eher flau. Drei der fünf Spiele waren fast schon langweilig, es gab selten grosse Aufregung, kaum eine umstrittene Szene, selbst Luganos Maxim Lapierre und Zürichs Kevin Klein blieben bislang brav. Ob das so bleiben wird? Je mehr auf dem Spiel steht, umso disziplinierter agieren in der Regel die Teams. Dennoch ist es nicht auszuschliessen, das wegen der grossen Anspannung beim einen oder anderen der Geduldsfaden noch reissen und es doch noch knallen wird.
Der Playoff-Final 2018 lebt bislang von der Spannung durch das Gesamtskore der Se- rie (3:2) und davon, dass Lugano nach bedrohlichen Rückständen (0:2, 1:3) mit überzeugenden Antworten in den Heimspielen wieder in diese zurückfand. Die Tessiner zeichneten sich in diesem Playoff bislang ohnehin als ReaktionsMeister aus, schon gegen Fribourg (nach einer Heimpleite) und Biel (nach 0:2-Rückstand). Doch das Gleiche gilt auch für die ZSC Lions. Auf verlorene Spiele konnten sie immer reagieren. Im Viertelfinal gegen Zug, im Halbfinal gegen Bern und auch im Final.
Doch heute kann nur einer liefern. Verliert Lugano, ist alles vorbei. Verliert der ZSC erstmals in diesem Playoff zweimal in Folge, dann ist ihm der Final entglitten. Es geht um alles. Deshalb sind auch Fragen zur Aufstellung am Tag vor dem Spiel reine Energieverschwendung. In Zürich meinte Trainer Hans Kossmann nur: «Es werden 22 Spieler auf dem Matchblatt sein.» In Lugano wollte Greg Ireland nichts über einen möglichen Einsatz des zuletzt verletzten Luca Cunti sagen.