Der Tag, an dem der ZSC feiert und Kloten weint?
ZÜRICH/ KLOTEN. Gegensätzlicher könnte die Gefühlslage für die ZSC Lions und den EHC Kloten nicht sein.
Der 25. April 2018 könnte ein Tag sein, der für immer unvergessen bleibt. Dann nämlich, wenn die ZSC Lions heute ihren zweiten Matchpuck nutzen, gegen Lugano gewinnen und Meister werden. Und gleichzeitig Kantonsrivale EHC Kloten das entscheidende Spiel der LigaQualifikation gegen Rappi verliert und nach 56 Jahren absteigen muss. Grenzenloser Jubel und eine ausgelassene Meisterparty auf der einen, Fassunglosigkeit und Tränen auf der anderen Seite. Und das innerhalb einer Distanz von lediglich 5 Kilometern. Das ist heute Abend tatsächlich möglich.
Ein Klotener Abstieg würde einen allfälligen Meistertitel bei vielen ZSC-Fans noch zusätzlich versüssen. Häme würde nicht ausbleiben. Erinnerungen an das Jahr 2012 werden wach, als die Lions Meister wurden und Kloten zeit- gleich der Konkurs drohte. Die
Z-Fans sangen pausenlos: «Züri isch Meister und Chloote isch bankrott.»
Dabei wäre Klotens Abstieg eine Katastrophe für den Eishockeysport im Kanton, weil es dann nur noch eine Topadresse geben würde. Auch wegen den wegfallenden Zürcher Derbys. Diese sind auch für die ZSC Lions emotionale Highlights im Rahmen einer langen Qualifikationsphase. Trotz Playoff-Final hat deshalb der in Kloten gross gewordene ZSC-Stürmer Roman Wick auch ein Auge auf Kloten: «Ich hoffe, sie schaffen den Ligaerhalt noch. Kloten – ZSC ist ein Klassiker und ich wünsche mir, dass es diesen auch in Zukunft gibt.» Wer weiss, vielleicht wird ja auch Wicks Wunschszenario für den heutigen Tag Tatsache: Der ZSC wird Meister und Kloten bleibt oben. Feiern würden die Fans dies aber ganz bestimmt nicht gemeinsam.