Vermisste A. soll ausgeschafft werden
ADLISWIL. Auf Instagram wird nach einer 12-Jährigen gesucht. Das Verschwinden des Mädchens steht im Zusammenhang mit einer Ausschaffung.
Insta-Nutzer verbreiten einen Suchaufruf wegen eines Mädchens. Die Mutter habe ihn in Adliswil ZH ausgehängt. Die 12-jährige A.* sei seit dem 15. Mai weg. Als 20 Minuten die angegebene Telefonnummer wählt, meldet sich eine Frau, die angibt, A.s Mutter zu sein. Sie seien aus Litauen in die Schweiz gekommen, sie hätten keine Aufenthaltserlaubnis. Man habe sie mit ihrem Mann und A. zurückschicken wollen. Sechs Polizisten seien in die Notunterkunft gekommen, so die Mutter. «A. wurde wach. Sie hatte Angst. Am nächsten Tag lief sie weg.»
Laut der «Wochenzeitung» war die Polizei gekommen, um den Vater abzuholen und in Ausschaffungshaft zu bringen. Mutter und Tochter sollten am nächsten Tag abgeholt werden. Sie werde auf keinen Fall nach Litauen gehen, habe die Tochter wiederholt. Beim nächsten Eintreffen der Polizei sei sie dann verschwunden gewesen.
Marc Schmid, Sprecher des Zürcher Migrationsamts, sagt: «Es trifft zu, dass die Kantonspolizei in unserem Auftrag die vom Staatssekretariat für Migration auf den 15. Mai angesetzte Rückführung der Familie hätte vornehmen wollen. Diese konnte nicht durchgeführt werden, weil die Tochter bei Ankunft der Polizei in der Notunterkunft nicht aufgefunden wurde und der Vater die Rückführung verweigerte.» A. werde polizeilich gesucht. Man stehe mit der Anwältin der Familie in Kontakt.