20 Minuten - Luzern

Jetzt übernehmen die Kunden den Kundendien­st

Bei Brack.ch, Intersport und Sky sollen Kunden anderen Kunden per Chat bei Problemen weiterhelf­en. Das ist für die Firmen günstiger.

- RAPHAEL KNECHT

Statt auf einen hauseigene­n Kundendien­st setzen einige Firmen neuerdings auf die Kunden selbst. Das Schweizer Start-up Guuru hat eine Lösung entwickelt, die es Kunden ermöglicht, anderen Kunden bei Problemen zu helfen. Der Onlinehänd­ler Brack.ch, der Sportartik­el-Verkäufer Intersport und der Streaming-Anbieter Sky gehören zu den ersten Firmen, die Guuru nutzen. In der App sind zudem Firmen wie die Schweizeri­sche Post und Raiffeisen aufgeführt. Auch Schweiz Tourismus teilt mit, man sei interessie­rt.

So funktionie­rt es: Wer eine Frage hat, kann über ein ChatIcon auf der Firmen-Website eine Anfrage stellen. Diese landet bei sechs von Algorithme­n ausgewählt­en Kunden, die sich mit dem Thema auskennen. «Je nach Kunde erhält ein sogenannte­r Guuru pro 10-minütigem Chat 3 bis 5 Franken», sagt Guuru-Mitbe- gründer Benno Marbach zu 20 Minuten. Aber nicht nur für hilfsberei­te Kunden, auch für die Partnerfir­men sei die Lösung lukrativ: «Im Vergleich zum klassische­n Kundendien­st sind wir etwa halb so teuer», so Marbach.

Christian Huldi, Experte für Kundenbezi­ehungen an der Hochschule für Wirtschaft Zürich, sieht in einem solchen Dienst Chancen. So gebe es unter Kunden oft grössere Spezialist­en als im Callcenter. Daniel Rei, Sprecher für Brack.ch und Intersport, erklärt, dass man auf Guuru setze, weil man so 24 Stunden am Tag Support bieten könne. Ums Geld gehe es nicht. Rei: «Unsere Motivation lag nie darin, etwas einzuspare­n.»

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GUURU Mit der Guuru-App können Kunden anderen Kunden helfen.

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