Münzenhändler überwältigt im Shop bewaffneten Räuber
SOLOTHURN. Der Überfall auf ein Münzengeschäft ist für einen Räuber gründlich schiefgelaufen: Inhaber Philipp Eppler (43) hielt den Täter fest, bis die Polizei kam.
«So etwas geht nicht spurlos an einem vorbei», sagt Philipp Eppler. Auch Tage nach dem Überfall auf sein Geschäft streikt bisweilen sein Gedächtnis, der Schock sitzt noch tief. Am vergangenen Samstagnachmittag befand sich Eppler mit seiner Frau in seinem Münzengeschäft in der Solothurner Altstadt, das er seit neun Jahren führt. Gegen 14.30 Uhr betrat ein Maskierter den Raum. «Meine Frau sah ihn zuerst und machte mich erschrocken darauf aufmerksam», so Eppler.
Was in den Sekunden danach folgte und was ihn zu seiner Reaktion bewog, kann er nicht mehr beschreiben. Klar ist: Eppler fackelte nicht lange, ging auf den Mann zu und packte ihn. «Im ersten Moment hatte ich keine Angst, sondern handelte instinktiv.» Hilfe erhielt er von einem Grenzwächter, der gerade privat in Solothurn weilte und durchs Schaufenster auf den Überfall aufmerksam wurde. «Es war ein Gerangel. Als ich sah, dass einer von beiden eine Maske trägt, war der Fall klar», sagt der Grenzwächter. Die beiden drückten den Mann trotz heftiger Gegenwehr zu Boden, bis kurz darauf die Polizei kam.
Erst als der 47jährige Italiener am Boden lag, sahen sie, dass er eine Schusswaffe hatte. «Wenn ich diese vorher gesehen hätte, hätte ich wahrscheinlich anders reagiert», so Eppler.