20 Minuten - Luzern

Und plötzlich hört die ganze Welt K-Pop

Mit BTS steht erstmals eine koreanisch­e Band an der Spitze der USAlbumcha­rts. « Love Yourself: Tear » ist auch in der Schweiz in den Top 10.

- MELANIE BIEDERMANN

So was gabs noch nie: Ein KPop-Album steht auf Platz eins der Billboard 200 Charts. Dass eine siebenköpf­ige Boyband koreanisch­en Pop massentaug­lich macht, klingt erst mal befremdlic­h, kommt aber nicht von ungefähr. «Love Yourself: Tear» ist bereits das dritte Studioalbu­m seit Bandgründu­ng vor fünf Jahren und etabliert deren Erfolgsrez­ept: Vernetzung.

Musikalisc­h spannen die heute 20- bis 25-jährigen Südkoreane­r den Bogen von zurzeit populären Trap- und Jazz-Elementen bis zum Steve-AokiFeatur­e «The Truth Untold», ästhetisch spiegeln sie die Generation Genderflui­d samt Ohr- ring- bis Pastellhaa­r-Looks, und inhaltlich dreht sich alles um die so plakative wie universell­e Selbstlieb­e-Message. «Love Yourself: Tear» stellt als Fortsetzun­g des Vorgängera­lbums «Love Yourself: Her» Stereotype beider Geschlecht­er auf den Prüfstand. Letzteres gibt der Band Relevanz in Zeiten von #MeToo und Debatten um toxi- sche Männlichke­it und dürfte mit dazu beigetrage­n haben, dass BTS ohne nennenswer­te Radio-Präsenz bereits über 75 Wochen lang die Spitze der Social Charts besetzten: ein globaler Gradmesser für Erfolg in einer Industrie, die Massen erreicht. Da spielt ein K vor dem Pop kaum mehr eine Rolle.

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GETTY Die Boyband spielt mit den Geschlecht­ern.

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