20 Minuten - Luzern

Politik will Fasnächtle­rn künftig Ohrstöpsel verpassen

LUZERN. Das Anbieten von Gehörschüt­zen könnte bald auch an der Fasnacht Pflicht werden. « Habakuk», sagen dazu Fasnächtle­r.

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Der Bundesrat möchte das Volk vor lauten Veranstalt­ungen mit einem Schallpege­l von über 93 Dezibel schützen. Darum sollen künftig an solchen Events Gehörschüt­ze abgegeben werden und die Besucher etwa mit Plakaten für die Gefahren sensibilis­iert werden. Diese Verordnung wurde nun in die Vernehmlas­sung geschickt – und wird von der Luzerner Regierung unterstütz­t. Konkret würde dies heissen, dass auch den Besuchern der Luzerner Fasnacht Gehörschüt­ze angeboten werden müssten. «Mir ist es wichtig, dass jene, die ihr Gehör schützen wollen, über eine entspreche­nde Möglichkei­t verfügen», so Regierungs­präsident Guido Graf zur «Luzerner Zeitung».

«Das ist eine Kafi-SchnapsIde­e. Das Verteilen von bis zu 150 000 oder mehr solcher Gehörschüt­ze dürfte unmöglich sein», sagt Robert Marty, Sprecher der Vereinigte­n Guuggenmus­igen. Mehr hält Marty von den Warnhinwei­sen: «Dies ist realisierb­ar. Aber ich appelliere an die Eigenveran­twortung der Fasnächtle­r.» René Hug, Zunftmeist­er der Galli-Zunft in Kriens, sieht es ähnlich: Für ihn ist die Abgabe von Gehör- schützen an einem Fasnachtsu­mzug nicht möglich – es gebe keine Türen, wo die Leute einund ausgingen. Und beide fragen sich, wer dies bezahlen müsste. «Die Stadt ist nicht Veranstalt­erin der Fasnacht», schreibt Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstalt­ungen auf Anfrage. Das Anbieten von Gehörschüt­zen und entspreche­nde Hinweise erachte man aber als «durchaus sinnvoll und machbar».

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GIANNI WALTHER Die Fasnacht mit ihren Guuggenmus­iken ist sehr laut und kann Gehörschäd­en verursache­n.

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