20 Minuten - Luzern

Hagel und Blitze – sind die vielen Gewitter noch normal?

ZÜRICH. Innert weniger Tage entluden sich mehrere starke Gewitter über der Schweiz. Was ist mit dem Wetter los?

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Ende Mai zog das erste grosse Gewitter über die Schweiz. Sintflutar­tige Regenfälle und golfballgr­osse Hagelkörne­r suchten die Kantone Zürich und Aargau sowie die Ostschweiz heim. Am 4. Juni gewitterte es über dem Kanton Bern. Und am Montag wurden einige Orte von Starkregen und Hagel getroffen. Das sagen Experten zur aktuellen Lage.

Drohen bald weitere Gewitter?

Ja. Es bleibt feucht und warm. Der nächste grössere Schub folgt heute. «Vor allem im Norden ist wieder Potenzial für kräftige Gewitter mit starken Schauern da», sagt Roger Perret von Meteonews. Bis zum Wochenende sind täglich Gewitter möglich.

Warum gewittert es so oft?

Zurzeit herrschen geringe Luftdrucku­nterschied­e. Laut Perret steigt dabei feuchte Luft auf, womit sich Gewitter und Schau- er entwickeln.

Sind die vielen Gewitter normal?

Nein. Die Periode der Gewitterak­tivitäten sei aussergewö­hnlich lange, sagt Reto Knutti, Klimaforsc­her an der ETH Zürich.

Werden die Gewitter intensiver?

Die Stärke nimmt zu. Grund ist laut Knutti die Klimaerwär­mung. Wenn viel warme und feuchte Luft durch die Sonneneins­trahlung aufgeheizt wird und aufsteigt, bilden sich Gewitter. Je wärmer die Luft, desto mehr Feuchtigke­it nimmt sie auf. «Die Gewitter werden vor allem intensiver, weil sie mit stärkeren Regenfälle­n einhergehe­n.»

Müssen wir mit mehr Überflutun­gen rechnen?

Ohne Massnahmen steigt das Schadensri­siko. «Der Hochwasser­schutz muss bei Architekte­n und Behörden ein zentrales Thema bleiben.»

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