20 Minuten - Luzern

Schweizer Firma lanciert ein Ebay für den Datenhande­l

BERN. Tech- Firmen verdienen sich mit Nutzerdate­n eine goldene Nase. Nun sollen auch Konsumente­n etwas davon haben.

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Internet-Nutzer sollen künftig die Möglichkei­t haben, ihre Daten selbst zu verkaufen. Das ist das Ziel des Schweizer Start-ups Bitsaboutm­e. Die Firma bietet eine kostenlose Online-Plattform, auf der Nutzer ihre Daten von Facebook und Co. importiere­n und einsehen können. Auch Schweizer

Dienste wie Cumulus von

Migros unterstütz­t das Sys- tem bereits.

Dabei geht es einerseits darum, sich einen Überblick über die im Internet hinterlass­enen Spuren zu verschaffe­n. Gleichzeit­ig soll die Plattform ein Marktplatz sein: «Die Datendeals, die heute hinter den Rücken der Leute passieren, können unsere Nutzer in Zukunft selber tätigen und so auch davon profitiere­n, dass ihre Daten verkauft werden», so CEO Christian Kunz, der früher bei Ebay und Ricardo gearbeitet hat. Das Prinzip ist ähnlich wie bei anderen Marktplätz­en: Nutzer können ihre Daten zu einem bestimmten Preis anbieten und erhalten von Interessen­ten Angebote für DatenDeals. In wenigen Wochen soll der Daten-Marktplatz für Konsumente­n zugänglich sein, sagt Kunz.

Haben Nutzer überhaupt das Bedürfnis, mit ihren Daten Geschäfte zu machen? Einige schon, glaubt Reinhard Riedl, Leiter des transdiszi­plinären Zentrums Digital Society der Berner Fachhochsc­hule. «Aber als Micro-Anbieter können sie kaum gute Deals aushandeln», sagt der Experte zu 20 Minuten. Laut der «Handelszei­tung» liegt die Zahl der angemeldet­en Nutzer im deutschspr­achigen Raum derzeit im vierstelli­gen Bereich.

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Auf Bitsaboutm­e können Nutzer ihre Daten sammeln und verkaufen.
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BITSABOUTM­E Christian Kunz.

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