Liebe ist ... gegenseitiges Verzeihen
Aufwühlendes Schweizer Beziehungsdrama um eine HIV- Inifizierte im hohen Alter.
Während der Vorbereitungen für ihren 35. Hochzeitstag erfährt Meredith (Barbara Auer), dass sie HIV-positiv ist. Als Überträger kommt nur ihr Mann André (Robert HungerBühler) infrage. Als sie herausfindet, dass er sie mit Prostituierten hintergeht, konfrontiert sie ihn mit der Diagnose. Nach heftigem Streit beschliesst das Paar, die Verwerfungen und die Krankheit gemeinsam zu bewältigen. Meredith weiss, dass eine gemeinsame Zukunft nur möglich ist, wenn sie André restlos verzeiht. Doch wie viel Verletzung hält die wahre Liebe aus?
«Warum ich?», fragt Meredith an einer Stelle den Facharzt Dr. André Seidenberg, der sich im Film gleich selbst spielt. Die Regisseurin Christine Repond hat sich bei ihm fachliche Unterstützung geholt, wobei sich ihr Drehbuch durch eine Menschlichkeit, aber auch erzählerische Knappheit auszeichnet, wie man sie im hiesigen Filmschaffen viel zu selten findet. Mit ausdrucksstarken Bildern bringt sie ihr Tabuthema auf den Punkt und führt das Duo Auer/Hunger-Bühler zu schauspielerischer Bestleistung. Chapeau. ★★★★★