Der Spanier rückt mit seinem 11. Triumph in Paris näher an Federer heran
PARIS. Rafael Nadal gewinnt zum 11. Mal das French Open. Er schlägt Dominic Thiem 6:4, 6:3, 6: 2.
Thiem warf alles in die Waagschale, was er hatte. Der 24-jährige Österreicher zeigte, weshalb er aktuell der zweitbeste Sandplatzspieler der Welt ist. Und dennoch: Am Monument Nadal konnte er nicht ernsthaft rütteln. Bis zum 4:5 im ersten Satz hielt er mit, und im dritten Satz kam nochmals kurz Hoffnung auf. Urplötzlich, beim Stand von 2:1 und 30:0, lief der Spanier zum Schiedsrichter und klagte, er könne den Mittelfinger der linken (Schlag-)Hand nicht mehr bewegen. «Ich hatte einen Krampf», erzählte der 32-jährige Mallorquiner später. «Ich bekam grosse Angst.» Er musste sich aber keine Sorgen machen. Nach 2:42 Stunden verwertete er seinen fünften Matchball zum 11. Titel im Stade Roland Garros. Elf Siege beim gleichen Grand-Slam-Turnier, das hat in der Geschichte des Männertennis noch keiner geschafft. «Es ist unglaublich», weiss Nadal um die Einmaligkeit seiner Leistungen. «Davon hätte ich nicht mal geträumt, so etwas ist unvorstellbar.»
Für den Weltranglisten-Achten Thiem war es der erste Final bei einem Major-Turnier. «Du wirst hier schon bald gewin- nen», versprach ihm Nadal bei der Siegerehrung. Vorerst muss der Kronprinz aber warten, bis der König abdankt. «Was du hier geleistet hast und noch immer tust, ist etwas vom Eindrücklichsten, was je ein Sportler gemacht hat», meinte Thiem an die Adresse von Nadal. Dessen unfassbare Bilanz in Paris steht mittlerweile bei 86 Siegen und 2 Niederlagen. Mit 17 Grand-Slam-Titeln schloss er wieder bis auf drei Siege zu Roger Federer, der Roland Garros zum dritten Mal in Folge ausliess, auf. Er bleibt auch vor dem Schweizer, der diese Woche in Stuttgart auf Rasen zurückkehrt, die Nummer 1 der Welt.