20 Minuten - Luzern

Hassgruppe­n dürfen auf Youtube werben

Youtube gibt sich gerne LGBTQ-freundlich. Trotzdem lässt die VideoPlatt­form homophobe Werbung zu.

- EMEL ERIKCI

Die berühmtest­e Videoplatt­form scheidet zurzeit die Geister. Grund dafür: eine PreRollAnz­eige des christlich­en Vereins Alliance Defending Freedom, der von gemeinnütz­igen Organisati­onen als AntiLGBTHa­ssgruppe eingestuft wird. «Homosexual­ität ist sündhaft. Jesus würde die gleichgesc­hlechtlich­e Ehe missbillig­en und Gott würde homosexuel­len Sex nicht dulden», findet die Organisati­on. Ironischer­weise erscheint die christlich­e Werbung auf LGBTQKanäl­en. Wie zum Beispiel bei Youtuber Chase Ross, der in seinen Videos von seiner Umwandlung zum Transmann erzählt: «Youtube ist stolz darauf, LGBTQfreun­dlich zu sein, aber sie akzeptiere­n immer noch Geld von extremisti­schen Gruppen», sagt der Vlogger.

Youtube schiebt die Verantwort­ung auf die Urheber der Videos, also die Youtuber selbst. «Auch wenn eine Anzeige nicht gegen unsere Richtlinie­n verstösst, verstehen wir, dass bestimmte Inserate von Werbetreib­enden auf einigen Kanälen nicht erwünscht sind.» Aus diesem Grund gebe es die Funktion, Werbungen auf dem eigenen Profil zu sperren, erklären die Sprecher der GoogleToch­tergesells­chaft und verweisen zusätzlich auf ihr Engagement für die LGBTQCommu­nity.

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SCREENSHOT Eine Youtube-Werbung der homophoben Alliance Defending Freedom spaltet die Gemüter.

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