«Bernd das Brot» landete vor der Staatsanwaltschaft
ZUG. Jolanda Spiess- Hegglin wurde angezeigt, weil sie einen Hater als « Bernd das Brot» bezeichnet hatte. Eine Behörde beschäftigte sich mit der Figur – und wies die Anzeige ab.
«Als ich das gelesen hatte, kugelte ich mich vor Lachen»: Jolanda SpiessHegglin bekam kürzlich Post von einer Staatsanwaltschaft. Diese hatte sich mit «Bernd das Brot» zu beschäftigen. Einen Auszug davon veröffentlichte die ehemalige Zuger Kantonsrätin anonymisiert auf Twitter. Lachen musste sie vor allem, weil im Entscheid der Behörde Sätze vorkommen wie: «Bei ‹Bernd das Brot› handelt es sich um eine Figur des Kinderfernsehkanals Kika, die sich als sprechendes und meist deprimiertes Kastenweissbrot darstellt.»
Die Vorgeschichte: Spiess-Hegglin hatte einen Ostschweizer angezeigt, der sie auf Social Media übel beleidigt hatte. Der Mann wurde zweimal der üblen Nachrede schuldig gesprochen.
Als Spiess-Hegglin dieses Urteil twitterte, ohne Namen zu nennen, nannte sie den Ostschweizer auf Social Media «Bernd das Brot». Der Mann* «fühlte sich durch diese Bezeichnung in seiner Ehre verletzt» und erstattete Anzeige wegen übler Nachrede und Beschimpfung gegen Spiess-Hegglin, so die Staatsanwaltschaft.
Sie kam zum Schluss, dass Spiess- Hegglin mit dem Ausdruck «Bernd das Brot» wohl ein Wortspiel betrieben habe. Das erfülle nicht den Tatbestand einer Beschimpfung oder übler Nachrede. Sie wies die Anzeige ab. Dieser Entscheid ist noch nicht rechtskräftig.
*Name der Redaktion bekannt