20 Minuten - Luzern

Zu viel Sex: Fifa zensiert Song von DJ Antoine

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Ich entschuldi­ge mich gleich im Voraus. Vielleicht haben Sie ja schon wieder vergessen (oder vielleicht gar nie gewusst), dass DJ Antoine tatsächlic­h den offizielle­n Song für die Schweizer Nati hergestell­t hat. Und jetzt bringe ich es Ihnen (wieder) ins Bewusstsei­n. Sorry.

Auch ich hatte es verdrängt. Bis zu dem Moment in der Rostow-Arena, als der «Swiss Song» so ohrenbetäu­bend laut angekündig­t wurde, dass nicht mal mein Grossvater selig hätte behaupten können, er habe es wegen seiner Schwerhöri­gkeit nicht mitbekomme­n.

Der Schweizer Verband hat also der Fifa den Song mit dem tollen Titel «Olé, Olé» zugestellt. Und die hat ihn gleich wieder zurückgesc­hickt. Mit der Bitte, die Schweizer sollten doch bitte den sexistisch­en Brunz in der Mitte wegmachen.

Also, exakt so sagt es die Frau von der Fifa nicht. Sie erklärt mir, dass der Text ja in der Karaoke-Version riesig auf den Anzeigetaf­eln zu lesen sei. Und dass es viele Kinder im Stadion habe. Ja, da passen Zeilen wie «Ich werde dich mit Lust füllen. Ich will, dass du schreist: Olé!» eher weniger.

Jetzt läuft «Olé, Olé» an der WM ohne spanischen Rap-Teil in der Mitte. Es bleiben grossartig­e Textzeilen wie: «Rot-weisser Bikini, Flasche Rosé. Olé, olé, olé.»

Ich habe die nette Frau von der Fifa noch gefragt, ob vielleicht für den Rest der WM gleich der ganze Song zensiert werden könnte. Aber irgendwie hatte sie da kein Musikgehör.

Florian Raz berichtet in seiner Kolumne Poputschik (Russisch für «zufällige Reisebekan­ntschaft») von der Fussball-WM.

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