Balichas Komplizen von Mitangeklagtem belastet
MUTTENZ. Beim Prozess im « Dojo- Fall» gestand der Haupttäter einen Angriff. Ein anderer Angeklagter sagte gegen seine früheren Komplizen aus.
Beim Prozess um den Basler Kickboxer Paulo Balicha, der mit 16 Mittätern bei Rivale Shemsi Beqiri aufgetaucht war und ihn mit Schlagstöcken traktiert hatte, versuchten die Verteidiger der Angeklagten, den Prozess mit einer Fülle von Anträgen platzen zu lassen – ohne Erfolg: Gerichtspräsidentin Irène Läuchli trat gestern auf keinen Antrag ein. Ein Ausstandsbegehren, das dem Gericht Befangenheit vorwirft, wird von höherer Instanz beurteilt.
Der Hauptbeschuldigte Paulo Balicha gab den Überfall auf das Kampfsportcenter von Shemsi Beqiri vor Gericht im Wesentlichen zu. Das Ganze sei seine Schuld und auf seinem Mist gewachsen. «Ich entschuldige mich bei den Unbeteiligten.» Man könne ihm vieles nachsagen, «aber nicht, dass ich ein Verräter bin». Es wäre wohl der Plan gewesen, dass sich keine Beschuldigten gegenseitig belasten. Doch ein Serbe (39), der heute im Gym von Beqiri verkehrt, sagte gegen seine Ex-Komplizen aus: «Alle hier drin waren dabei», sagte er. «Wieso lügst du?», rief ein anderer. «Ich bin der Einzige, der hier die Wahrheit sagt», konterte der Mann. Ein weiterer Angeklagter warf der Staatsanwaltschaft vor, ihn massiv unter Druck gesetzt zu haben. «Der Staatsanwalt sagte mir: ‹Du kannst gehen, wenn du aussagst.›» Die Verteidigung hatte der Staatsanwaltschaft schon zu Beginn der Verhandlung vorgeworfen, Haft als Druckmittel benutzt zu haben.