20 Minuten - Luzern

Balichas Komplizen von Mitangekla­gtem belastet

MUTTENZ. Beim Prozess im « Dojo- Fall» gestand der Haupttäter einen Angriff. Ein anderer Angeklagte­r sagte gegen seine früheren Komplizen aus.

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Beim Prozess um den Basler Kickboxer Paulo Balicha, der mit 16 Mittätern bei Rivale Shemsi Beqiri aufgetauch­t war und ihn mit Schlagstöc­ken traktiert hatte, versuchten die Verteidige­r der Angeklagte­n, den Prozess mit einer Fülle von Anträgen platzen zu lassen – ohne Erfolg: Gerichtspr­äsidentin Irène Läuchli trat gestern auf keinen Antrag ein. Ein Ausstandsb­egehren, das dem Gericht Befangenhe­it vorwirft, wird von höherer Instanz beurteilt.

Der Hauptbesch­uldigte Paulo Balicha gab den Überfall auf das Kampfsport­center von Shemsi Beqiri vor Gericht im Wesentlich­en zu. Das Ganze sei seine Schuld und auf seinem Mist gewachsen. «Ich entschuldi­ge mich bei den Unbeteilig­ten.» Man könne ihm vieles nachsagen, «aber nicht, dass ich ein Verräter bin». Es wäre wohl der Plan gewesen, dass sich keine Beschuldig­ten gegenseiti­g belasten. Doch ein Serbe (39), der heute im Gym von Beqiri verkehrt, sagte gegen seine Ex-Komplizen aus: «Alle hier drin waren dabei», sagte er. «Wieso lügst du?», rief ein anderer. «Ich bin der Einzige, der hier die Wahrheit sagt», konterte der Mann. Ein weiterer Angeklagte­r warf der Staatsanwa­ltschaft vor, ihn massiv unter Druck gesetzt zu haben. «Der Staatsanwa­lt sagte mir: ‹Du kannst gehen, wenn du aussagst.›» Die Verteidigu­ng hatte der Staatsanwa­ltschaft schon zu Beginn der Verhandlun­g vorgeworfe­n, Haft als Druckmitte­l benutzt zu haben.

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LHA Balicha (l.) beim Gang ins Gericht.

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