Von der Bühne in die Walliser Weinberge
SITTEN. S Ilona Thétaz (26) wollte eigentlich S Schauspielerin werden. Doch dann verliebte sie s sich ins Wallis und den Wein – und wurde Winzerin.
Ilona Thétaz, warum hast du die Bühnenbretter gegen den Weinberg eingetauscht? getausc t
Man wird älte er, vielleicht auch vernünftiger, , und sucht sich einen Beruf, der bodenständig ger und nicht g anz so brotlos ist. Aber das krea ative Arbeiten n wollte und konnte ich nicht aufgeben, und so kam ich auf den Beruf der Winzerin.
Der verbindet beides: Landwirtschaft und Kreativität. Was gefällt dir am Beruf der Winzerin?
Dass der Job so abwechslungsreich ist. Jede Jahreszeit bringt eine andere Arbeit, die es zu erledigen gibt. Vom Schuften im Rebberg bis zur technischen Weinverarbeitung im Keller – kein Tag ist wie der andere.
Und was gefällt dir am Wein? Wein ist Natur, Kultur, Genuss und so, als ob das Leben in eine Flasche gefüllt wurde, ohne Kompromisse. Im Wallis gefällt mir die Verbundenheit und der pragmatische Zugang der Walli- ser Bevölkerung zum Wein. Welche Voraussetzungen muss eine Winzerin mitbringen? Streng zu arbeiten, eine Ahnung von Botanik oder einen feinen Gaumen zu haben, kann man erlernen. Wichtig ist ein ausgeprägter Zugang zum Pro- dukt und Vorstellungskraft, wie sich der Traubensaft zu einem guten Wein entwickeln kann. Wie würde der Wein schmecken, wenn du Kellermeisterin von Provins wärst?
Einfach. Er würde die Region und das Terroir widerspiegeln
und ohne intellektuellen Schnickschnack auskommen. Stimmt das Klischee, dass Winzer den ganzen Tag leicht einen sitzen haben?
Früher war das sicher bei einigen Winzern so, heute stimmt das nicht mehr, die Arbeit ist extrem viel professioneller geworden. Es ist aber schon so: Wenn man so nahe am Wein arbeitet, dann gehört das Festliche auch zum Beruf. Die Flasche wird aber erst nach Feierabend aufgemacht.