Glück gehabt: Nur Bussen für Doppeladler
BERN. Keine Sperre für Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner, dafür eine saftige Busse. Politiker zeigen sich erleichtert.
Die Disziplinarkommission der Fifa lässt die Nati zum Glück glimpflich davonkommen. Für den Doppeladler-Jubel von Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Captain Stephan Lichtsteiner im WM-Spiel gegen Serbien (2:1) wurden keine Spielsperren, sondern lediglich Bussen ausgesprochen. Im Wiederholungsfall droht aber ein härteres Strafmass.
Die Fifa-Disziplinarkommission hat entschieden: Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Stephan Lichtsteiner kommen glimpflich davon. Mit der um- strittenen Doppeladler-Geste habe das Spielertrio gegen das Prinzip der Fairness verstossen. Gegen Shaqiri und Xhaka, die beiden Akteure mit kosovarischem Migrationshintergrund, verhängte die Kommission eine Busse von je 10000 Franken. Lichtsteiner wurde mit einer Geldstrafe von 5000 Franken belegt – alle drei sind für das letzte Gruppenspiel morgen gegen Costa Rica spielberechtigt. Der serbische Fussballverband wurde wegen des Verhaltens seiner Anhänger härter angepackt: 54000 Franken hat er zu berappen. Trainer Mladen Krstajic wird für seine verbale Attacke gegen Schiedsrichter Brych zur Kasse gebeten.
«Der Entscheid ist ein Schuss vor den Bug, dass man nicht mit politischen Gesten provozieren soll», meint Claudio Zanetti (SVP). «Sie sollen nun das machen, was sie können, und die Politik anderen überlassen.» Auch Stefan Müller (CVP) hält das Urteil für richtig: «Wenn man provoziert wird, darf man sich nicht unsportlich verhalten.» Morgen Abend werde man sich hoffentlich in den Armen liegen, «egal, was die Arme machen». Natalie Rickli (SVP) sagt: «Letztlich aber haben sich alle entschieden, für die Schweiz auf dem Platz zu stehen und ihr Bestes für unser Land zu geben.» SP-Politiker Cédric Wermuth ist die Höhe der Busse egal: «Das ist jetzt wurst, Hauptsache, wir müssen auf keinen der so wichtigen Spieler verzichten.»