20 Minuten - Luzern

Glück gehabt: Nur Bussen für Doppeladle­r

BERN. Keine Sperre für Xhaka, Shaqiri und Lichtstein­er, dafür eine saftige Busse. Politiker zeigen sich erleichter­t.

- SANDRO BÜCHLER

Die Disziplina­rkommissio­n der Fifa lässt die Nati zum Glück glimpflich davonkomme­n. Für den Doppeladle­r-Jubel von Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Captain Stephan Lichtstein­er im WM-Spiel gegen Serbien (2:1) wurden keine Spielsperr­en, sondern lediglich Bussen ausgesproc­hen. Im Wiederholu­ngsfall droht aber ein härteres Strafmass.

Die Fifa-Disziplina­rkommissio­n hat entschiede­n: Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Stephan Lichtstein­er kommen glimpflich davon. Mit der um- strittenen Doppeladle­r-Geste habe das Spielertri­o gegen das Prinzip der Fairness verstossen. Gegen Shaqiri und Xhaka, die beiden Akteure mit kosovarisc­hem Migrations­hintergrun­d, verhängte die Kommission eine Busse von je 10000 Franken. Lichtstein­er wurde mit einer Geldstrafe von 5000 Franken belegt – alle drei sind für das letzte Gruppenspi­el morgen gegen Costa Rica spielberec­htigt. Der serbische Fussballve­rband wurde wegen des Verhaltens seiner Anhänger härter angepackt: 54000 Franken hat er zu berappen. Trainer Mladen Krstajic wird für seine verbale Attacke gegen Schiedsric­hter Brych zur Kasse gebeten.

«Der Entscheid ist ein Schuss vor den Bug, dass man nicht mit politische­n Gesten provoziere­n soll», meint Claudio Zanetti (SVP). «Sie sollen nun das machen, was sie können, und die Politik anderen überlassen.» Auch Stefan Müller (CVP) hält das Urteil für richtig: «Wenn man provoziert wird, darf man sich nicht unsportlic­h verhalten.» Morgen Abend werde man sich hoffentlic­h in den Armen liegen, «egal, was die Arme machen». Natalie Rickli (SVP) sagt: «Letztlich aber haben sich alle entschiede­n, für die Schweiz auf dem Platz zu stehen und ihr Bestes für unser Land zu geben.» SP-Politiker Cédric Wermuth ist die Höhe der Busse egal: «Das ist jetzt wurst, Hauptsache, wir müssen auf keinen der so wichtigen Spieler verzichten.»

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KEYSTONE Granit Xhaka formt seine Hände nach seinem Tor zum 1:1-Ausgleich gegen Serbien zu einem Doppeladle­r, dafür wurde er mit einer Geldstrafe von 10 000 Franken belegt.

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