The Carters: Beyoncé und Jay Z in der Paartherapie
Aus der Ehekrise von Jay und Bey sind bereits mehrere Alben entstanden – « Everything Is Love » läutet die Versöhnung ein.
Vier Jahre sind vergangen, seit Solange Knowles, die Schwester von Beyoncé, in einem Lift auf Jay Z losging. Das Video stand für eine handfeste Ehekrise zwischen dem wohl mächtigsten Paar im Showbusiness. Beyoncé deutete auf ihrem Album «Lemonade» (2016) an, dass eine Affäre die Probleme verursacht hat,
Jay Z spielte im Anschluss auf seinem «4:44» (2017) den geläuterten Ehemann. Nun ist parallel zur gemeinsamen Tour ein Collabo-Album der Carters erschienen, das die Geschichte noch einmal aufrollt.
«Wir haben unsere Kunst als Therapie genutzt», sagt Jay Z über «Everything Is Love». Schön und gut, lang- sam wirkt das CarterDuo trotzdem wie eines dieser Pärchen, die permanent ihrem ganzen Umfeld erzählen müssen, was für ein tolles Team sie doch sind. Beyoncé gibt sich als Queen und Jay Z liegt ihr zu Füssen, wenn er etwa in «Heard About Us» einen auf ehrfürchtigen Fanboy macht: «It’s Beyoncé – oh my god!». Musikalisch stimmt die Chemie dafür. «Everything Is Love» klingt viel Hip-Hop-las- tiger als Beyoncés Solo-Releases: «713» spielt unverkennbar auf Dr. Dres «Still D.R.E.» an, und mit «Black Effect» weben die beiden ein starkes politisches Statement in die Liebesgeschichte ein.
Aus dem Narrativ um die brüchige Ehe ist nun bereits eine ganze Trilogie entstanden. «Everything Is Love» bildet einen versöhnlichen und musikalisch hochwertigen Schlusspunkt. Jetzt ist aber auch mal gut.