20 Minuten - Luzern

«Adler-Affäre schweisst das Team stärker zusammen»

ZÜRICH. Sportpsych­ologe Jan Rauch erklärt die Siegerment­alität der Nati. Sie werde Costa Rica nicht unterschät­zen.

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Tagelang hat die Schweiz über den Doppeladle­r diskutiert. Hat das einen Einfluss auf die Partie gegen Costa Rica?

Es wurde wieder darüber diskutiert, ob die Secondos richtige Schweizer seien. Das sorgt für Unruhe. Vorausgese­tzt, dass es im Team keinen Streit zwischen Spielern mit und ohne Migrations­hintergrun­d gibt, wird die Affäre das Team aber noch stärker zusammensc­hweissen. Druck von aussen verbindet.

Woraus schliessen Sie, dass die Stimmung intakt ist?

Wenn Captain Stephan Lichtstein­er den Adler macht, zeigt das, dass es im Team nicht zwei Lager gibt. Er hatte vor einigen Jahren – vielleicht ungewollt – die Diskussion um die Secondos in der Nati losgetrete­n. Nun hat er mit den Vätern der albanischs­tämmigen Spieler geredet und ein besseres Verständni­s für ihr Verhalten.

Was macht die Schweiz zurzeit so stark?

Mit der Quali für die WM und die EM 2016 gibt es ein kollekti- ves Selbstvert­rauen: Xhaka und Co. wissen, dass sie unter Druck erfolgreic­h sein können. Auch gibt Petkovic seinen Mannen Sicherheit, indem er lange an Spielern festhält, auch wenn sie Fehler machen.

Unterschät­zt die Nati Costa Rica?

Wenn ich die Spieler reden höre, habe ich nicht das Gefühl, dass sie das Spiel auf die leichte Schulter nehmen.

Bei einem Sieg winkt Deutschlan­d. Motiviert das zusätzlich?

Spieler sagten, sie würden sich über eine solche Affiche freuen. Mir wäre es lieber, der Topfavorit käme erst im Final.

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Sportpsych­ologe Jan Rauch.

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