20 Minuten - Luzern

Vladimir Petkovics erfolgreic­he Verhütungs-Kampagne

NISCHNI NOWGOROD. Spanier, Deutsche, Argentinie­r – alle laufen sie in Konter. Aber nicht die Schweizer. Der Grund ist ihr Trainer.

- FLORIAN RAZ, RUSSLAND

«Ohne Dings kein Bums.» So hiess früher der Slogan der Schweizer Anti-Aids-Kampagne. Als Vladimir Petkovic die Nati übernahm, hat er sogleich eine ganz eigene Prävention­sKampagne gestartet. Und sie zahlt sich an dieser Weltmeiste­rschaft bislang voll aus.

Bei Petkovic lautet die Losung: kein eigener Angriff ohne den Gedanken an den möglichen Ballverlus­t. Das gehöre in Italien unter dem Namen «difesa preventiva» in jeden Trainerleh­rgang, sagt Vincent Cavin, Video-Analyst bei der Nati. In der Schweiz dagegen sei das Konzept noch wenig verbreitet: «Das ist etwas, das Vladimir Petkovic aus Italien mitgebrach­t hat.»

«Viele Jahre haben wir daran gearbeitet», so Cavin. Und jetzt können die Schweizer die Früchte ernten. Während ausgerechn­et der Titelverte­idiger Deutschlan­d bei Gegenstöss­en verletzlic­her wirkt als Bambi, wenn die Jäger kommen, haben die Schweizer in zwei Spielen noch keinen nennenswer­ten Konter zugelassen.

Das Konzept vereinfach­t erklärt: Spieler, die nicht aktiv am Angriff beteiligt sind, müssen sich so positionie­ren, dass die Offensivsp­ieler des Gegners keinen Raum erhalten.

Oder umgekehrt dargestell­t: Hätten die Serben gegen die Schweiz präventiv verteidigt, dann wäre Mario Gavranovic in der 90. Minute nicht völlig frei in der eigenen Platzhälft­e gestanden. Und Xherdan Shaqiri hätte danach nicht von der Mittellini­e weg alleine auf das Tor ziehen und das 2:1 erzielen können.

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AP Keine Chance auf einen Gegenangri­ff für den Serben Mitrovic (r.) – Blerim Dzemaili hat aufgepasst.

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