20 Minuten - Luzern

Brasilien hat noch Luft nach oben, die Serben streben ein «Wunder» an

MOSKAU. Ein Punkt gegen Serbien reicht Brasilien für die Achtelfina­ls. Doch der fünffache Weltmeiste­r will natürlich mehr.

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Die Fragen, ob es Brasilien gelingt, die individuel­le Klasse auch im Ergebnis zum Ausdruck zu bringen, und ob Neymar endlich so auftrumpfe­n kann, wie es sich für einen Superstar gehört, überlagern die Befürchtun­gen, dass heute das Turnier zu Ende gehen könnte. Dieses Szenario wird in Brasilien weitgehend ausgeblend­et. Tatsache aber ist: Verliert die Seleção im Moskauer Spartak-Stadion gegen Serbien, das seinerseit­s mit einem Sieg in die nächste Runde vorstossen würde, droht die vorzeitige Heimreise. Erst zweimal scheiterte Brasilien in einer Vorrunde: 1930 an der ersten WM in Uruguay und 1966 in England.

In Russland liessen die Brasilia- ner dem 1:1 gegen die Schweiz ein 2:0 gegen Costa Rica folgen, das erst in der Nachspielz­eit zustande kam. Unter Beschuss der Kritiker geriet vorab Neymar, der im Bemühen, das Besondere abzuliefer­n, in beiden Partien keine gute Figur abgegeben hatte. Haften blieben seine Einlagen als Schauspiel­er, die so gar nicht mit seinen grundsätzl­ichen Qualitäten als Fussballer einhergehe­n. All dem zum Trotz müsste aber Brasilien doch fähig sein, gegen Serbien die Weichen in die richtige Richtung zu stellen. Da kann auch nicht von grosser Bedeutung sein, dass Aussenvert­eidiger Danilo und Stürmer Douglas Costa verletzung­sbedingt fehlen.

Serbiens Ambitionen erlitten durch das 1:2 gegen die Schweiz einen herben Rückschlag. Mittelfeld­spieler Sergej Milinkovic-Savic umschreibt die kommende Aufgabe so: «Wir brauchen definitiv ein Wunder. Aber nur wer an Wunder glaubt, kann sie auch wahr machen.»

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EPA Neymar ist bei seinen beiden bisherigen WM-Auftritten noch einiges schuldig geblieben.

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