Bussarde greifen Jogger an – so schützt man sich wirksam
EMMENBRÜCKE. Eine Frau wurde beim Joggen von Bussarden angegriffen – kein Einzelfall. Nun gibt die Vogelwarte Tipps, wie man sich schützen kann.
Innert weniger Tage wurde eine Joggerin zweimal von Mäusebussarden von hinten aus der Luft attackiert – das erste Mal in Rothenburg, das zweite Mal in Sempach Station. Die Problematik ist der Vogelwarte Sempach bekannt: «Die unerwarteten Angriffe erfolgen fast immer von Mai bis Juli, wenn die Vögel Junge haben. Kommt ein Jogger zufälligerweise in der Nähe des Horstes oder nahe bei einem frisch ausgeflogenen Jungvogel vorbei, sehen die Altvögel in ihm eine Gefahr», ist auf der Website der Vogelwarte zu lesen.
Die Mäusebussarde haben es in der Tat hauptsächlich auf Jogger abgesehen, Spaziergänger und Velofahrer würden nur selten attackiert. Sophie Jaquier von der Vogelwarte Sempach sagte: «Sich ernsthaft vor den Tieren zu fürchten, braucht man nicht – es sind bloss Scheinangriffe. Diese wirken zwar bedrohlich und machen Angst. Doch dass die Altvögel wegen ihrer Jungtiere Menschen wirklich verletzen, ist sehr selten.» Pro Jahr würden etwa zwölf Vorfälle gemeldet.
Wirksamen Schutz gegen Angriffe würden Mützen, Kapuzenpullis oder Helme bie ten. «Hilfreich ist auch, sich Augen auf den Hinterkopf zu kleben», sagte Livio Rey, Sprecher der Vogelwarte, in der «Luzerner Zeitung»: Wenn Mäusebussarde ihren Opfern in die Augen schauten, griffen sie nicht an, weil dann eine Attacke aus dem Hinterhalt nicht mehr möglich sei.