Dieses Team bleibt ein uneingelöstes Versprechen
ST. PETERSBURG. Die Schweizer verpassen ihr Rendez-vous mit der Geschichte. Sie reisen als Verlierer nach Hause.
Die Nati hat eine riesige Chance weggeworfen. Schon lange reden die Spieler davon, an einer EM oder WM den Viertelfinal erreichen zu wollen. In Brasilien scheiterte der Kern der aktuellen Mannschaft in der Verlängerung des Achtelfinals an Argentinien, in Frankreich unterlagen die Schweizer den Polen im Elfmeterschiessen. Jetzt haben sie gegen Schweden ein verlockendes Angebot ausgeschlagen.
Ein wunderbares Schweizer Märchen, ein langer russischer Sommer schien greifbar mit all den Favoriten, die sich vorzeitig aus dem Turnier verabschiedet hatten. Jetzt müssen die Schweizer neidisch zuschauen, wie es die biederen Schweden sind, die weiterträumen dürfen.
Diese Nati bleibt ein uneingelöstes Versprechen. Ein Versprechen, das diese Generation mit sich trägt, seit die Schweizer 2009 U17Weltmeister und 2011 Zweite der U21EM wurden.
Keine Nati ist je so selbstbewusst aufgetreten wie die aktu elle Ausgabe. Nie hat ein Schweizer Team so sehr daran geglaubt, dass es nach den Sternen greifen kann. Das ist eine der Stärken dieser Gruppe. Und doch hat sie wieder ihr Rendezvous mit der Fussball geschichte verpasst. Sie darf weiterhin nicht mit den ganz Grossen mitspielen.
Die Euro 2020 wird die voraussichtlich letzte Chance dieser ehrgeizigen Generation sein. Bis dahin ist sie, was sie nie sein wollte: eine ganz normale Schweizer Nationalmannschaft. Nicht schlechter als andere Ausgaben – aber halt auch nicht so viel besser, wie sie das von sich selber glaubte.