Doppelbürger-Debatte des SFV geht weiter
ZÜRICH. Nach der von SFV- Generalsekretär Alex Miescher losgetretenen Doppelbürger- Debatte meldet sich erstmals ein aktueller Spieler zu Wort.
«Wollen wir Doppelbürger?», fragte Alex Miescher, Generalsekretär des Schweizer Fussballverbandes letzte Woche (in 20 Minuten). Er sprach dabei von der Idee, dass Doppelbürger ihren zweiten Pass abgeben müssen, wenn sie ins Programm der Nationalmannschaft aufgenommen werden möchten. Miescher löste damit eine heftige Debatte aus und erntete viel Kritik. Auch vom ersten aktiven Nationalspieler, der sich nun dazu äussert.
Granit Xhaka, als Doppelbürger (Schweiz/Albanien) direkt betroffen, sagt, dass ihn das definitiv irritiere. «Ich höre aus den Zeilen heraus, dass er Doppelbürgern nicht zutraut, für die Schweiz an die Grenzen zu gehen. Das geht direkt an die Adresse von mir und ein paar anderen mit zwei Nationalitäten.» Xhaka ist von Miescher enttäuscht: «Drei Tage nachdem wir in Russland eine bittere Niederlage kassiert haben, macht man so etwas einfach nicht. Für mich und mit Sicherheit auch für betroffene Teamkollegen ist es befremdend, solche Kommentare von Alex Miescher zu hören.» Xhaka stellt klar: «Wir sind alle Schweizer und geben alles für die Nati – je- der von uns –, weil wir alle wissen und dankbar sind für das, was unsere Schweiz für uns und unsere Familien getan hat. Mit diesem unnötigen Vorstoss hat Alex Miescher viel Stirnrunzeln hervorgerufen, aber auch viele enttäuscht.»
Dass der Nati-Spirit dadurch in Zukunft beeinträchtigt werden könnte, glaubt Xhaka nicht: «Solchen Unsinn gibt es ab und zu. Wir haben uns nun auf eine EM vorzubereiten und Wichtigeres zu tun.»