BAG warnt: Zahl der Zeckenopfer explodiert
BERN. Die Fälle von Gehirnhautentzündungen und Borreliose sind in der Schweiz stark angestiegen.
Verglichen mit den Vorjahren, gibt es in der Schweiz in diesem Jahr deutlich mehr von Zecken übertragene Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME und Borreliose. Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurden bis Ende Juni 150 FSME-Fälle registriert. «Das ist im mehrjährigen Vergleich sehr hoch», schreibt das BAG. Seit dem Jahr 2000 seien im gleichen Zeitraum nur jeweils zwischen 46 und 109 Fälle von Gehirnhautentzündung gemeldet worden. Auch bei der Borreliose sind die Zahlen laut BAG stark gestiegen. Bis Ende Juni seien hochgerechnet 6900 akute Fälle von Borreliose gemeldet worden. Im gleichen Zeitraum wurden hochgerechnet 21300 Arztbesuche wegen Zeckenstichen gemeldet.
Um sich zu schützen, sollten Spaziergänger lange Kleidung und feste Schuhe tragen. Nach einem Ausflug ins Freie sollte jeder seinen Körper gründlich absuchen. Das gilt besonders für Kinder nach dem Spielen. «24 Heures» berichtet vom Fall einer Mutter aus Vaulion VD, die vor zwei Wochen 37 Zecken am Körper ihres Sohnes fand. Ihre Tochter habe in den vergangenen fünf Jahren dreimal Borreliose bekommen. Mountainbiker R. G.* aus Rheinfelden bestätigt: «Bei Trails, auf denen man mit Gebüschen oder Gras in Berührung kommt, kann man davon ausgehen, dass danach mindestens eine Zecke irgendwo an den Beinen klebt.»