20 Minuten - Luzern

Years & Years: Für Roboter gibt es keine Geschlecht­er

Der Zweitling der UK- Band spielt in einer Zukunft, in der Androiden uns Menschen bewundern.

- NEIL WERNDLI

Olly Alexander, Frontmann von Years & Years, mauserte sich in den letzten Jahren zu einer der Speerspitz­en der LGBTQ-Bewegung. Auf dem neuen Album «Palo Santo» träumt er nun von einer Zukunft, in der das Geschlecht keine Rolle mehr spielt.

Um das Konzept von «Palo Santo» zu erklären, veröffentl­ichten Years & Years einen Kurzfilm. Darin begibt sich ein Androide auf die Suche nach Menschen. Die kühlen Roboter, die mittlerwei­le die Welt übernommen haben, beneiden uns um unsere Emotionen, und so wird Olly Alexander auserwählt, um die neuen, leidenscha­ftslosen Herrscher zu unterhalte­n. «Stehst du auf Männer oder Frauen?», möchte Alexander von seinem Boss wissen. Die Antwort: «Für mich ist das alles das Gleiche.»

Ironischer­weise klingt die Musik auf «Palo Santo» nicht wirklich futuristis­ch. Der Electro-Pop-Sound erinnert eher an die 80er- und 90er-Jahre. «Hallelujah» weckt Erinnerung­en an Michael Jackson, und die Single «Sanctify» wurde von Britneys «I’m a Slave 4 You» inspiriert, wie Alexander zugibt. Auch wenn die Musik das Album-Narrativ nicht vollständi­g widerspieg­elt, die Lyrics richten sich laut dem Sänger hauptsächl­ich an einen Ex-Freund – «Palo Santo» ist ein starkes Statement zur heutigen Zeit, in der sexuelle Vorlieben verschmelz­en, kein Mensch genau weiss, wo uns der technologi­sche Fortschrit­t hinbringen wird, und wir uns ab und zu in Erinnerung rufen sollten, wie wichtig Menschlich­keit eigentlich ist.

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ED COOKE Years-&-Years-Frontmann Olly Alexander setzt sich seit Jahren für die Rechte der LGBTQ-Community ein.

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