20 Minuten - Luzern

Erste Alpen-Etappe: Der Leader überrascht alle

GSTAAD. Auch in Gstaad klappte es nicht mit dem ersten Sieg 2018: Timea Bacsinszky ist trotzdem glücklich.

- ADRIAN RUCH

Es war ein packendes Duell zweier ehemaliger Top-10-Spielerinn­en. Nach 167 Minuten verwertete die Kanadierin Eugenie Bouchard ihren zweiten Matchball zum 4:6, 7:6, 6:4Sieg. Timea Bacsinszky hatte gemischte Gefühle, «aber wenn ich das grosse Bild betrachte, kann ich sehr stolz sein.» In der Tat hinterlies­s die Waadtlände­rin beim Comeback einen ausgezeich­neten Eindruck, nachdem sie nach der Handgelenk­operation und der Wadenverle­tzung schwierige Zeiten durchgemac­ht hatte. Der letzte Sieg liegt über ein Jahr zurück: 2017 in Wimbledon.

Vor dem Spiel hatte die 29-Jährige ausführlic­h über die Leidenszei­t gesprochen. «Es ist, wie wenn du arbeitslos bist, vielleicht noch schlimmer», sagte sie. «Du kannst nichts machen. Du musst einfach Geduld haben, ohne zu wissen, ob du jemals wieder topfit sein wirst.» Auch die ewige Fragerei nach dem Gesundheit­szustand sei belastend. «Jeden verdammten Tag wirst du an deine Probleme erinnert.» Sie hatte auch über einen Rücktritt nachgedach­t. «Ende 2016 hatte ich keine Freude mehr, da sagte ich mir: Wenn es nicht besser wird, höre ich auf. Ich holte eine Olympiamed­aille, stand in Miami und Gstaad im Halbfinal, erreichte am French Open den Viertelfin­al, und doch fehlte mir etwas.» Die Freude kam 2017 zurück, und mittlerwei­le geht es ihr wieder ausgezeich­net, was sie auf ihren neuen Coach zurückführ­t. Sie arbeitet seit der Trennung von Dimitri Zavialoff wieder mit Erfan Djahangiri zusammen. «Ich bin die Nummer 700 (effektiv die Nummer 761, die Red.), aber ich bin glückliche­r als zuvor.»

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KEYSTONE Timea Bacsinszky ist in diesem Jahr noch ohne Sieg. In Gstaad unterliegt sie Eugenie Bouchard.

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