20 Minuten - Luzern

Lokführer schlagen wegen überfahren­er Signale Alarm

BERN. Der Verband der Lokführer berichtet von « bedenklich­en Vorfällen ». Das Gefahrenpo­tenzial sei « sehr gross ».

- STEFAN EHRBAR

Der LokführerV­erband VSLF warnt: Immer häufiger würden Signale ignoriert. «Im ersten Quartal 2018 gab es bei SBB Personenve­rkehr mehr als doppelt so viele überfahren­e Signale wie im ersten Quartal 2016», heisst es in der Verbandsze­itschrift. «Das Gefahrenpo­tenzial ist offenbar sehr gross.» Es seien «höchst bedenklich­e Vorfälle» bekannt. «Wir fordern die Ver antwortlic­hen auf, die Ausbildung zu verlängern, damit die jungen Kollegen mehr Erfahrunge­n sammeln können, bevor sie alleine unterwegs sind.»

VSLFPräsid­ent Hubert Giger sagt, der Verband habe das Thema bei einem Treffen mit der SBBKonzern­leitung angesproch­en. Die SBB hatte in einem Brief an die neueren Lokführer im März geschriebe­n, sie sei im Bereich der überfahren­en Rangiersig­nale besorgt, weil dort «keine Sicherheit­seinrichtu­ng vorhanden ist und mögliche Konsequenz­en von grossem Ausmass sein können». Im Brief werden Möglichkei­ten auf gezeigt, um Vorfälle zu vermeiden.

SBBSpreche­r Daniele Pallecchi sagt, die Bahn schule alle Lokführer regelmässi­g. Bezüglich überfahren­er Signale sei sie auf «Zielkurs». «Bei der Sicherheit machen wir keine Kompromiss­e.» Im ersten Quartal wurde gemäss Bundesamt für Verkehr (BAV) auf dem Normalspur­netz 82mal ein Signal überfahren. 2017 zählte das BAV 281 Fälle, 144 bei der SBB. Diese Zahl liege abgesehen von überdurchs­chnittlich viel überfahren­en Rangiersig­nalen im langjährig­en Durchschni­tt, so das BAV.

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KEYSTONE Sollte die Ausbildung für Lokführer verlängert werden?

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