Zugersee soll so natürlich wie vor 200 Jahren werden
ZUG. In keinem anderen Schweizer See ist der Phosphorgehalt höher als im Zugersee. Dadurch fehlt Sauerstoff am Seeboden.
Die Badewasserqualität im Zugersee sei gut, so die Behörden. Das Problem liegt in der Tiefe: Dort fehlt Sauerstoff wegen zu viel Phosphor. Phosphor fördert das Algenwachstum. Wenn Algen am Seeboden verfaulen, brauchen sie den Sauerstoff, der für Fischeier und Plankton wichtig wäre. Der Phosphor gelange grösstenteils durch die Landwirtschaft, aber auch durch die Siedlungsentwässerung in den Zugersee, teilte die Zuger Baudirektion gestern mit.
Die neusten Messungen zeigten einen Wert von 80 Milligramm Phosphor pro Kubikmeter: Damit liegt der Zugersee an erster Stelle der nährstoffreichsten Seen der Schweiz. «Damit er als ganz gesund eingestuft werden könnte, müsste er einen Phosphorgehalt von maximal 30 Milligramm erreichen», sagt Baudirektor Urs Hürlimann. Doch diesen Wert wies der Zugersee zuletzt zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf. «Diesen Zustand streben wir an», sagt Hürlimann. Laut Roland Krummenacher, Leiter des Amts für Umweltschutz, werde dies aber länger dauern als bei anderen Seen. Denn bis alles Wasser im Zugersee komplett ausgetauscht sei, dauere es 14 Jahre. Um dies zu beschleunigen, kommen teure Massnahmen wie Ableitung des Tiefenwassers infrage. Besonders wichtig seien Massnahmen wie der Ausbau der Abwasserreinigung und die Reduktion der Nährstoffe in der Landwirtschaft.