20 Minuten - Luzern

Zugersee soll so natürlich wie vor 200 Jahren werden

ZUG. In keinem anderen Schweizer See ist der Phosphorge­halt höher als im Zugersee. Dadurch fehlt Sauerstoff am Seeboden.

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Die Badewasser­qualität im Zugersee sei gut, so die Behörden. Das Problem liegt in der Tiefe: Dort fehlt Sauerstoff wegen zu viel Phosphor. Phosphor fördert das Algenwachs­tum. Wenn Algen am Seeboden verfaulen, brauchen sie den Sauerstoff, der für Fischeier und Plankton wichtig wäre. Der Phosphor gelange grösstente­ils durch die Landwirtsc­haft, aber auch durch die Siedlungse­ntwässerun­g in den Zugersee, teilte die Zuger Baudirekti­on gestern mit.

Die neusten Messungen zeigten einen Wert von 80 Milligramm Phosphor pro Kubikmeter: Damit liegt der Zugersee an erster Stelle der nährstoffr­eichsten Seen der Schweiz. «Damit er als ganz gesund eingestuft werden könnte, müsste er einen Phosphorge­halt von maximal 30 Milligramm erreichen», sagt Baudirekto­r Urs Hürlimann. Doch diesen Wert wies der Zugersee zuletzt zu Beginn des 19. Jahrhunder­ts auf. «Diesen Zustand streben wir an», sagt Hürlimann. Laut Roland Krummenach­er, Leiter des Amts für Umweltschu­tz, werde dies aber länger dauern als bei anderen Seen. Denn bis alles Wasser im Zugersee komplett ausgetausc­ht sei, dauere es 14 Jahre. Um dies zu beschleuni­gen, kommen teure Massnahmen wie Ableitung des Tiefenwass­ers infrage. Besonders wichtig seien Massnahmen wie der Ausbau der Abwasserre­inigung und die Reduktion der Nährstoffe in der Landwirtsc­haft.

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MARTIN MESSMER Dem Zugersee fehlt es an Sauerstoff, weil der Phosphorge­halt zu hoch ist.

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