Die SBB rechnet mit noch mehr Baustellen
BERN. Die SBB zieht ein positives erstes Fazit zum Sommerfahrplan. Der Unterhalt der Infrastruktur wird teurer.
Bis zum 26. August gilt bei der SBB ein Sommerfahrplan. Gestern zog die Bahn ein positives Zwischenfazit: Der Betrieb verlaufe störungsfrei, die Kundeninformation habe sich bewährt, und die 80 täglichen g Rückmeldungen bei der Hotline seien unter den Erwartungen. Linus Looser, Leiter Verkehrsmanagement, sagt zu 20 Minuten, der Sommerfahrplan ermögliche ein rascheres und etwa 30 Prozent günsti- geres Bauen. Vom reduzierten Angebot mit Unterbrüchen und Umleitungen sind etwa 50000 Personen täglich betroffen.
Pro-Bahn-Präsidentin Karin Blättler sagt, der Sommerfahrplan stosse bei Pendlern auf viel Verständnis. Für Reisende mit Gepäck sei er zwar mühsam, die Einschränkungen schienen aber vertretbar. Sollte die SBB aber auch in Zukunft auf dieses Prinzip setzen, müssten alle Pendler entschädigt werden. Dieses Jahr entschädigt die SBB im Rahmen eines Tests Pendler in der Westschweiz (siehe Box).
Ob es auch künftig einen Sommerfahrplan gibt, weiss die Bahn noch nicht. «Es wird mehr Baustellen geben», sagt Looser. Die SBB investiere einerseits in den Angebotsausbau und habe andererseits Nachholbedarf bei der Infrastruktur. Dieser betrug Ende letztes Jahr 5,3 Milliarden Franken – 0,4 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor.
Wie eine Präsentation der SBB zeigt, dürften die Kosten für die Infrastruktur dieses Jahr 50 Prozent höher sein als noch 2007. In den nächsten neun Jahren rechnet die SBB gar mit einer Verdoppelung.
«Dass die Auswirkungen des Sommerfahrplans nicht nur positiv sind, ist klar.» Linus Looser Leiter Verkehrsmanagement SBB