20 Minuten - Luzern

Kampf gegen Aids droht laut Experten zu scheitern

AMSTERDAM. Jahrelang sanken die Zahlen, doch Aids ist wieder auf dem Vormarsch. Aktivisten sind alarmiert.

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Experten haben vor der gestern gestartete­n internatio­nalen Aids-Konferenz in Amsterdam vor einer dramatisch­en weltweiten Ausweitung der Immunschwä­chekrankhe­it gewarnt. Eine alarmieren­de Zunahme der Zahl von Neuinfekti­onen in besonders betroffene­n Ländern könnte zu einer «Krise historisch­en Ausmasses» führen, sagte der US-AidsExpert­e und Diplomat Mark Dybul am Sonntag.

15 000 Experten und Aktivisten beraten bei dem fünf- tägigen Treffen über Strategien im Kampf gegen Aids. Nachdem die Zahl der Neuinfekti­onen in den vergangene­n zehn Jahren rückläufig gewesen war, stieg sie in einigen Welt- gegenden nach Aktivisten­angaben zuletzt wieder stark an. Zugleich nahmen öffentlich­e Aufmerksam­keit und finanziell­e Unterstütz­ung für den Kampf gegen die Krankheit, die weltweit bisher 35 Millionen Menschen getötet hat, ab.

Experte Dybul forderte mehr Geld für die Aids-Bekämpfung. Die Welt sei «vermutlich so gefährdet wie nie zuvor, die Kontrolle über die Epidemie» zu verlieren, sagte er. Laut Michel Sidibe, dem Direktor des Anti-Aids-Programms der UNO (Unaids), fehlen sieben Milliarden Euro an Hilfsgelde­rn. Das Erreichen der Etappenzie­le bis zum Jahr 2020 – dann sollen weltweit 30 Millionen HIV-Infizierte in Behandlung sein – ist demnach gefährdet. An der Konferenz werden auch Prominente wie Prinz Harry, Sänger Elton John und Hollywoods­tar Charlize Theron erwartet.

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AFP An der Konferenz nehmen 15 000 Experten und Aktivisten teil.

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