Gstaad ist die temporäre Sporthauptstadt der Schweiz
GSTAAD. Die Sportevents im Berner Oberländer Nobelort sorgen für eine grosse Wertschöpfung und einen starken Werbeeffekt.
Im Sommer ist Gstaad die Sporthauptstadt der Schweiz. Innert drei Wochen findet im Chaletdorf ein Major-Turnier im Beachvolleyball sowie je ein Profitennisevent der Frauen und Männer statt. Innert rund 36 Stunden wird die Beachvol- leyball-Arena in ein Tennisstadion verwandelt. «Die drei Events sind in doppelter Hinsicht wichtig – einerseits bringen sie unserer Region viel Publizität, andererseits volkswirtschaftlichen Ertrag», sagt Toni von Grünigen, Präsident der Einwohnergemeinde Saanen. Auch Christian Hoefliger, Präsident des Hotelier-Vereins Gstaad-Saanenland, erwähnt neben der Wertschöpfung die Reputation, die nach aussen getragen werde. «Wir betreiben so auf subtile Art ein tolles Marketing.»
Während die Tribünen in der Beachvolleyball-Woche gut gefüllt waren, sah man bei den Tennisspielerinnen viel leere Sitzplätze. Das Männerturnier, das derzeit stattfindet, wird traditionsgemäss deutlich besser frequentiert. «Beim Beachvolleyball zieht die ausgelassene Stimmung viele Leute an – es herrscht gute Laune», erzählt Hoefliger, der festgestellt hat, dass beim Ten- nis die Nachfrage in den letzten 15 Jahren nachgelassen hat. Es werden durch die beiden Sportarten unterschiedliche Kundensegmente angesprochen, das zeigt sich schon bei den Ticketpreisen. «Es gibt keine Studie, aber ich gehe davon aus, dass der Tennisgast mehr Geld ausgibt», meint von Grünigen. Zudem dürfte der Werbeeffekt beim Tennis aufgrund der grösseren globalen Ausstrahlung deutlich stärker sein.