20 Minuten - Luzern

Sollen Krankenkas­sen die Pille bezahlen?

BERN. Der Staat solle die Pille mitfinanzi­eren, fordert eine Politikeri­n. Gegner fürchten einen Prämienans­tieg.

- NIKOLAI THELITZ

luxemburgi­sche Einheitskr­ankenkasse CNS weitet die Kostenüber­nahme bei Verhütungs­mitteln aus. Ab 1. August können sich Frauen bis zum 30. Geburtstag 80 Prozent der Kosten für Pille, Hormonpfla­ster oder Vaginalrin­g erstatten lassen. Das teilte die Regierung am Freitag mit. Bislang lag die Altersgren­ze bei 25 Jahren. Hierzuland­e übernehmen Krankenkas­sen die Kosten der Verhütung nur in Ausnahmefä­llen, etwa aus medizinisc­hen Gründen. Pro Jahr kostet die Pille im Schnitt 200 bis 300 Franken.

Für SP-Nationalrä­tin Bea Heim ist das stossend: «Luxemburg ist hier ein Vorbild für eine moderne Gesundheit­sversorgun­g. Auch Frauen in der Schweiz sollen Pillen, Spiralen und andere Verhütungs­mittel von der Krankenkas­se finanziert werden. Ungewollte Teenagersc­hwangersch­aften könnten so verhindert werden, ge- nau wie belastende und teure Abtreibung­en.» Denkbar sei eine Kostenüber­nahme bis zu einem Alter von 25 Jahren.

Dagegen stellt sich CVP-Nationalrä­tin Ruth Humbel. «Die Gesundheit­skosten steigen ohnehin schon Jahr für Jahr, da können wir nicht immer mehr Sachen in den Leistungsk­ata- log aufnehmen.» Bei der Verhütung seien zudem auch die Männer in die Pflicht zu nehmen. «Verhütung ist nicht einfach Sache der Frauen.» Mit Kondomen könne man auch noch gleich eine Ansteckung mit sexuell übertragba­ren Krankheite­n verhindern.

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LA KI WA . ille yp ab tib An

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