Kurze Unwetter lösen Erdrutsche aus
ZÜRICH. Alarmstufe Rot in Zürich, Starkregen in Bern und St. Gallen: Heftige Gewitter begleiteten den Nationalfeiertag.
Die Hitze hat die Schweiz zwar weiterhin fest im Griff, aber ausgerechnet zum Nationalfeiertag gab es zum Feuerwerksverbot obendrauf lokale Unwetter. So lösten heftige Regenfälle und Gewitter in mehreren Regionen Schlammlawinen aus. Die kurze Abkühlung und das willkommene Nass brin- gen allerdings keine Linderung: Die Hitzewelle dauert laut Meteonews noch an und am Wochenende dürfte es sogar neue Temperaturrekorde geben.
Der 1. August ging in weiten Teilen der Schweiz ohne Feuerwerk über die Bühne. In den meisten Gemeinden galt wegen der Trockenheit ein totales Feuerverbot oder ein Verbot in Waldnähe. Am Vorabend des 1. August gab es aber trotzdem einige Feuerwerke: In Basel schauten 120 000 Menschen dem Spektakel zu, am Rheinfall fanden sich 12 000 Zuschauer ein.
Gestern Abend kam es dann vielerorts zu heftigen Niederschlägen. Leser aus dem Berner Oberland berichteten von Hagel und Starkregen. Im Diemtigtal, am Flüelapass in Graubünden und in Seedorf UR kam es zu Schlammlawinen. In St. Gallen setzte der Regen den Marktplatz unter Wasser. In Schaffhausen kam es ebenfalls zu Überschwemmungen. In Zürich herrschte abends die Unwetterwarnung Stufe Rot, wie Meteocentrale mitteilte. Es bestehe die Gefahr von Hagel, Starkregen und Überflutungen. Schäden waren bis Redaktionsschluss keine bekannt.
Bundespräsident Alain Berset entkam auf dem Rütli den Gewittern, hatte aber mit der Hitze zu kämpfen und schlug für nächstes Jahr ein «Raclette ohne Öfeli» vor. In seiner Rede sagte er: «Wir leben heute in Zeiten der Polarisierung.» Umso mehr müsse die Schweiz die Kompromissfähigkeit erhalten. Im Rahmen der Rede von Justizministerin Simonetta Sommaruga in Muttenz BL kam es zu Personenkontrollen. Laut Polizei gab es Hinweise, dass es zu «Zwischenfällen zwischen Personen aus dem linken und dem rechten Spektrum» kommen könnte. Fussballer Xherdan Shaqiri, der zuletzt wegen seiner Doppeladler-Geste kritisiert worden war, zeigte sich auf Instagram in eine Schweizerfahne gehüllt und schrieb dazu: «Alles Gueti zum Geburtstag, liebi Schwiiz.»