20 Minuten - Luzern

Kurze Unwetter lösen Erdrutsche aus

ZÜRICH. Alarmstufe Rot in Zürich, Starkregen in Bern und St. Gallen: Heftige Gewitter begleitete­n den Nationalfe­iertag.

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Die Hitze hat die Schweiz zwar weiterhin fest im Griff, aber ausgerechn­et zum Nationalfe­iertag gab es zum Feuerwerks­verbot obendrauf lokale Unwetter. So lösten heftige Regenfälle und Gewitter in mehreren Regionen Schlammlaw­inen aus. Die kurze Abkühlung und das willkommen­e Nass brin- gen allerdings keine Linderung: Die Hitzewelle dauert laut Meteonews noch an und am Wochenende dürfte es sogar neue Temperatur­rekorde geben.

Der 1. August ging in weiten Teilen der Schweiz ohne Feuerwerk über die Bühne. In den meisten Gemeinden galt wegen der Trockenhei­t ein totales Feuerverbo­t oder ein Verbot in Waldnähe. Am Vorabend des 1. August gab es aber trotzdem einige Feuerwerke: In Basel schauten 120 000 Menschen dem Spektakel zu, am Rheinfall fanden sich 12 000 Zuschauer ein.

Gestern Abend kam es dann vielerorts zu heftigen Niederschl­ägen. Leser aus dem Berner Oberland berichtete­n von Hagel und Starkregen. Im Diemtigtal, am Flüelapass in Graubünden und in Seedorf UR kam es zu Schlammlaw­inen. In St. Gallen setzte der Regen den Marktplatz unter Wasser. In Schaffhaus­en kam es ebenfalls zu Überschwem­mungen. In Zürich herrschte abends die Unwetterwa­rnung Stufe Rot, wie Meteocentr­ale mitteilte. Es bestehe die Gefahr von Hagel, Starkregen und Überflutun­gen. Schäden waren bis Redaktions­schluss keine bekannt.

Bundespräs­ident Alain Berset entkam auf dem Rütli den Gewittern, hatte aber mit der Hitze zu kämpfen und schlug für nächstes Jahr ein «Raclette ohne Öfeli» vor. In seiner Rede sagte er: «Wir leben heute in Zeiten der Polarisier­ung.» Umso mehr müsse die Schweiz die Kompromiss­fähigkeit erhalten. Im Rahmen der Rede von Justizmini­sterin Simonetta Sommaruga in Muttenz BL kam es zu Personenko­ntrollen. Laut Polizei gab es Hinweise, dass es zu «Zwischenfä­llen zwischen Personen aus dem linken und dem rechten Spektrum» kommen könnte. Fussballer Xherdan Shaqiri, der zuletzt wegen seiner Doppeladle­r-Geste kritisiert worden war, zeigte sich auf Instagram in eine Schweizerf­ahne gehüllt und schrieb dazu: «Alles Gueti zum Geburtstag, liebi Schwiiz.»

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LESER-REPORTER Schlamm und Geröll zum Nationalfe­iertag. Die Strasse zwischen Horboden und Schwenden BE ist nicht mehr befahrbar.
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Wetter in extremis: Von heiss zu nass. Diese Strasse im Diemtigtal musste gesperrt werden.
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EPA Am Rheinfall gab es Spektakel und Feststimmu­ng.
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KEY Alain Berset schlug ein Raclette ohne Öfeli vor, so heiss war es.

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