20 Minuten - Luzern

Ist Self-Check-out wirklich schneller?

ZÜRICH. Technische Probleme oder zu wenig Erfahrung: Wer den SelfCheck- out beim Einkaufen nutzt, ist kaum schneller als an der normalen Kasse.

- RAPHAEL KNECHT

Für viele ist der SelfChecko­ut der schnellste Weg aus dem Laden. Aber ganz so flott geht es nicht immer. Das zeigen Stichprobe­n von 20 Minuten bei Coop und Migros. Die Redaktion sandte eine Testper son in Filialen. Diese kaufte jeweils vier Artikel sowie ein Plastiksäc­kli und mass, wie viel Zeit sie am SelfChecko­ut und an der Kasse verbrachte. Im Schnitt brauchte der Tester am SelfChecko­ut rund eine Minute, an der bedienten Kasse 10 Sekunden weniger. Die erfahrenen Angestellt­en scannen merklich schneller.

Für die fünf Artikel brauchten Kassierer im Schnitt rund 20 Sekunden, die Testperson fast doppelt so lange. Der Unterschie­d kommt wohl daher, dass die Testperson bei jedem Artikel noch prüfen musste, wo der Code war. Kassierer wussten das bei vielen Artikeln bereits. Noch mehr Zeit verlor die Testperson, wenn am SelfChecko­ut nicht alles rund lief: Wenn das Gerät den Barcode nicht erkennt, kommt sowohl bei Coop als auch bei der Migros eine Meldung, man solle sich ans Personal wenden. In der Migros war die Person bereits zur Stelle. Bei Coop drückte der Tester den HilfeButto­n, musste daraufhin aber fünf Minuten warten, bis jemand kam.

Eine CoopSprech­erin versichert, dass das ein Ausnahmefa­ll gewesen sei, da normalerwe­ise mindestens ein Mitarbeite­r dem SelfChecko­ut zugeteilt sei. Dass der SelfChecko­ut für schneller gehalten wird, hat viel mit der subjektive­n Wahrnehmun­g zu tun. Der Kunde könne selbst über den Verlauf der Bezahlung bestimmen und habe darum das Gefühl, schneller zu sein, sagt Luc Zobrist, DeloitteÖk­onom, zu 20 Minuten.

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KEYSTONE Nur wer geübt ist, spart Zeit am Self-Check-out.

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