20 Minuten - Luzern

Schneider-Ammann eckt mit Bemerkung über Touristen an

LUZERN. In seiner Rede zum 1. August sagte der Bundesrat, « dass man nie genug Touristen haben kann ». Das passt nicht allen Luzernern.

- DANIELA GIGOR

«Ich rede nicht über rote Linien», sagte der Wirtschaft­sminister (FDP) zu Beginn seiner Ansprache am Vorabend des 1. August vor dem KKL. Nach einigen launigen Bemerkunge­n über die Kapellbrüc­ke und Luzern als «Paradies im Paradies» kam er auf den Tourismus zu sprechen. Dieser sei für die Schweiz und für Luzern sehr wichtig. Dann sagte Schneider-Ammann: «Wir können nie genug Touristen ge- habt haben.» Nach der Rückkehr in ihre Heimat seien diese Botschafte­r für die Schweiz.

Mit dieser Aussage erfreut der Magistrat nicht alle. Im November 2017 hatten die Grü- nen einen Vorstoss eingereich­t, der verlangt, dass der Stadtrat eine «Vision Tourismus Luzern 2030» ausarbeite­t und diskutiert wird, ob etwa für Airbnb-Wohnungen sowie Hotelkapaz­itäten Maximalwer­te festgelegt werden sollen. Die Grüne-Grossstadt­rätin Korintha Bärtsch zu SchneiderA­mmanns Bemerkung: «Ich finde diese Aussage unüberlegt. Es kann nicht sein, dass wir unsere Seele verkaufen.»

Anders sieht dies SVP-Fraktionsc­hef Marcel Lingg: «Ich gebe Johann Schneider-Ammann recht. Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaft­szweig.» Und an die Linken gewandt: «Bevor die Platznot wegen der Touristen kritisiert wird, sollten sie sich überlegen, wie das prognostiz­ierte Bevölkerun­gswachstum mit bis zu zwölf Millionen Bewohnern in der Schweiz angegangen werden soll.»

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TWITTER Johann Schneider-Ammann bei seiner Rede vor dem KKL.

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