Was «Löyly» mit NokiaSmartphones zu tun hat
Nokia ist Kult – auch unter der neuen Leitung von HMD Global. 20 Minuten war in Helsinki, um mit Managern zu schwitzen.
Die Temperatur steigt, und auf der Stirn der Journalisten bilden sich dicke Schweissperlen. Sie sind aus ganz Europa angereist und sitzen nun gemeinsam mit den Gastgebern in der Sauna. «Löyly nennen wir das», erklärt ein Finne. Damit ist der Moment gemeint, in dem das Wasser auf die heissen Steine gegossen wird und Wasserdampf entsteht. Mit der Zeit stellt sich ein wohliges Gefühl ein. Kein Wunder, ist Saunieren stark in der finnischen Kultur verankert.
Grund für die ungewohnte Szenerie ist ein Besuch bei HMD Global. Nachdem Microsoft 2014 die Nokia-Ära beendet hatte, sicherte sich das Start-up 2016 die Rechte an der Marke (siehe Box). Nokia löst heute noch bei vielen nostalgische Gefühle aus, und der Name bringt auch den Marke- tingchef Pekka Rantala ins Schwelgen: «Ich empfand es als einmalige Gelegenheit, Teil davon zu sein, Nokia zurückzubringen», erzählt der Finne, der zuvor 17 Jahre lang für Nokia tätig war. Das Comeback ist gelungen, auch wenn es zu Beginn nicht einfach war, wie Jon French sagt, der heute bei HMD Global für den westeuropäischen Markt verantwortlich ist: «Am Anfang hatten wir wenige Mitarbeiter und mussten alle Beziehungen zu Mobilfunkanbietern neu aufbauen.»
Ziel sei es nun, zu den wich- tigen Handyherstellern zu zählen, sagt French. Das könnte durchaus gelingen, denn das Unternehmen hat es bislang – trotz rasantem Wachstum – geschafft, seine Start-up-Kultur zu erhalten.