Den Fluch vom vierten Platz aus den Beinen strampeln
GLASGOW. Die Schweizer Bahnfahrer kämpfen an der EM in Schottland gegen alte Dämonen an.
Die Vergangenheit lässt sich nur schwer aus den Köpfen zaubern. An der letzten BahnEM in Berlin reisten die Schweizer ohne eine Medaille ab – mit drei 4. Plätzen. Umso stärker ist dieses Jahr der Antrieb, an der EM in Glasgow die mentale Blockade zu überwinden.
Für die Bahnfahrer geht es in Schottland nicht nur um Medaillen, sondern auch um Olympia-Plätze für Tokio 2020. Deshalb sei davon auszugehen, «dass hier Top-Leistungen erbracht werden und die Konkurrenz gerade in den olympischen Disziplinen stark sein wird», sagt Nationaltrainer Daniel Gisiger.
In der Mannschaftsverfolgung erhofft sich Gisiger heute einen Podestplatz. Welche vier Fahrer aus dem Sextett Bissegger, Imhof, Pasche, Perizzolo, Schir, Thièry antreten werden, ist noch offen. Fest steht, dass im Omnium Claudio Imhof starten wird. Der 27-Jährige ist derzeit in bestechender Form und wurde deshalb auch für die Strassenrennen von nächster Woche selektioniert. So auch Tristan Marguet, der im olympischen Madison mit Théry Schir antreten wird. Im Vorjahr in Berlin hatte das viertklassierte Duo Imhof/Marguet die Bronzemedaille nur um einen Punkt verpasst.
In der Einzelverfolgung geht es für Stefan Bissegger darum, an seiner ersten Elite-EM Er- fahrungen zu sammeln. Der 20-jährige Junioren-Weltmeister von 2016 nahm im Februar in Holland erstmals an der WM teil, wo er sich als Zehnter klassierte.
Bei den Frauen hatte im vergangenen Herbst Andrea Waldis bei ihrem EM-Debüt überrascht. Im Omnium lag die Schwyzerin bis zum letzten von acht Sprints auf Podestkurs, ehe sie auf Rang 4 zurückfiel. Auch sie hat nun eine Rechnung offen.