Schweizer NGO sammelt weltweit Müll
ZÜRICH. Eine Firma will mit Armbändern aus Plastikmüll die Meere retten. Eine Schweizer NGO verfolgt einen anderen Ansatz.
Den Kampf gegen den Plastikmüll gehen einige Start-ups und Vereine auch kommerziell an. Das amerikanischen Startup 4Ocean verkauft aus recyceltem Plastik hergestellte Armbänder. Ein Schmuckstück kostet rund 20 Franken. Pro verkauftes Armband werden laut Unternehmensangaben rund 450 Gramm Plastikmüll aus dem Meer gefischt. Der deutsche Verein WaterRanger wiederum verkauft Edelstahlflaschen für umgerechnet 25 Franken, um Aktionen für sauberere Meere zu finanzieren.
Roman Peter, Geschäftsführer der Schweizer NGO Trash Hero World, verfolgt mit seiner Organisation einen anderen Ansatz: «Wir wollen die Menschen mit unserem Virus infizieren. Es geht darum, sie zu informieren und zu motivieren, nicht darum, sie zu bezahlen.» Die Clean-ups finden wöchentlich statt, etwa in Thailand, Indonesien oder Malaysia, und werden von freiwilli- gen Helfern und der lokalen Bevölkerung durchgeführt. Im ersten Halbjahr haben 40 000 Trash Heroes rund 188 Tonnen Abfall gesammelt. Bei einem Aufwand von 20 Franken werden 15 Leute zu Trash Heroes und räumen rund 72 Kilogramm Müll auf – sehr viel mehr im Vergleich zu den 450 Gramm, die 4Ocean für denselben Preis sammelt. Im Gegensatz zu 4Ocean fischt Trash Hero World jedoch keinen Abfall aus dem Meer, sondern reinigt Strände sowie Städte und setzt auf Hilfe zur Selbsthilfe.