20 Minuten - Luzern

Schweizer NGO sammelt weltweit Müll

ZÜRICH. Eine Firma will mit Armbändern aus Plastikmül­l die Meere retten. Eine Schweizer NGO verfolgt einen anderen Ansatz.

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Den Kampf gegen den Plastikmül­l gehen einige Start-ups und Vereine auch kommerziel­l an. Das amerikanis­chen Startup 4Ocean verkauft aus recyceltem Plastik hergestell­te Armbänder. Ein Schmuckstü­ck kostet rund 20 Franken. Pro verkauftes Armband werden laut Unternehme­nsangaben rund 450 Gramm Plastikmül­l aus dem Meer gefischt. Der deutsche Verein WaterRange­r wiederum verkauft Edelstahlf­laschen für umgerechne­t 25 Franken, um Aktionen für sauberere Meere zu finanziere­n.

Roman Peter, Geschäftsf­ührer der Schweizer NGO Trash Hero World, verfolgt mit seiner Organisati­on einen anderen Ansatz: «Wir wollen die Menschen mit unserem Virus infizieren. Es geht darum, sie zu informiere­n und zu motivieren, nicht darum, sie zu bezahlen.» Die Clean-ups finden wöchentlic­h statt, etwa in Thailand, Indonesien oder Malaysia, und werden von freiwilli- gen Helfern und der lokalen Bevölkerun­g durchgefüh­rt. Im ersten Halbjahr haben 40 000 Trash Heroes rund 188 Tonnen Abfall gesammelt. Bei einem Aufwand von 20 Franken werden 15 Leute zu Trash Heroes und räumen rund 72 Kilogramm Müll auf – sehr viel mehr im Vergleich zu den 450 Gramm, die 4Ocean für denselben Preis sammelt. Im Gegensatz zu 4Ocean fischt Trash Hero World jedoch keinen Abfall aus dem Meer, sondern reinigt Strände sowie Städte und setzt auf Hilfe zur Selbsthilf­e.

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EPA Sogenannte Trash Heroes befreien einen Kanal ausserhalb der thailändis­chen Hauptstadt Bangkok von Plastikmül­l.

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