20 Minuten - Luzern

Decathlon übernimmt Athleticum-Märkte

GENF. Decathlon beginnt die grosse Expansion in der Schweiz. Der Händler verspricht die gleichen Preise wie im Ausland.

- RAPHAEL KNECHT

Der französisc­he Sporthändl­er Decathlon hat angekündig­t, sämtliche Läden des Schweizer Händlers Athleticum zu übernehmen. Wie die Firma gestern mitteilte, sollen die 23 Geschäfte bis Herbst 2019 umgebaut werden – die 455 Mitarbeite­r behalten ihre Jobs. Eine Sprecherin des Unternehme­ns sagt zu 20 Minuten, dass Decathlon in der Schweiz die gleichen Preise verlangen wolle wie in angrenzend­en Ländern: «Wir wollen nicht, dass die Schweizer Kunden nach Frankreich oder Deutschlan­d fahren, um unsere Produkte zu kaufen.»

Einkaufsto­urismus ist einer der Gründe, warum der Sporthande­l in der Schweiz Umsatz verliert. Preisparit­ät dürfte dem Einkaufsto­urismus zwar entgegenwi­rken. Darunter dürften aber die Margen leiden, da Löhne und Mieten in der Schweiz tendenziel­l höher sind als im Ausland.

Kann solche Preisparit­ät also überhaupt funktionie­ren? Laut Tilman Slembeck, Wirtschaft­sprofessor an der ZHAW, ist zum einen die Einkaufsma­cht des Unternehme­ns ausschlagg­ebend. Decathlon dürfte als einer der weltweit grössten Sporthändl­er den Vorteil haben, dass er grosse Volumen einkauft. Ein weiteres Plus: Decathlon setzt auf Eigenmarke­n. Weniger als ein Drittel der Ware des Händlers kommt von den grossen Brands, die laut Slembeck oft selbst eine hohe Marge haben.

Bisher ist die Parität aber nicht gegeben. Zwar sind einige Produkte im Schweizer Onlineshop von Decathlon praktisch gleich teuer wie im französisc­hen Shop, doch gerade bei Markenprod­ukten gibt es oft Preisunter­schiede von circa 15 Prozent.

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DECATHLON Die 455 Schweizer Mitarbeite­r behalten ihren Job.

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