Touristen verzweifeln am Tier-Elend in den Ferien
ZÜRICH. Tiere ohne Wasser oder vergiftete Katzen: Leidende Tiere verderben manchen Gästen die Ferien.
Seit Beginn der Sommerferien überfluten verzweifelte Touristen die Schweizer Tierschutzorganisation Network for Animal Protection (Netap) mit Meldungen. «Hier hat es so viele Katzen. Wir haben angefangen, sie zu füttern, und es werden immer mehr», schreibt eine Touristin aus Mallorca hilfesuchend. Eine andere schlägt aus Lecce Alarm: Hunde seien angekettet – ohne Wasser und Schatten.
«Fast ununterbrochen melden sich bei uns verzweifelte Touristen, die auf ein TierElend gestossen sind und Rat suchen», so Netap-Präsidentin Esther Geisser. Auffällig sei das Tier-Elend besonders in Griechenland, Portugal, Italien und Spanien. Am häufigsten sorgen sich die reisenden Tierfreunde um Katzen und Hunde. «Mal- lorca ist die Katzenhölle Nummer eins.» Katzen würden regelmässig vergiftet, erschossen oder weggejagt, damit sie auf den Hotelarealen nicht herumstreunten. Andere Touristen sorgen sich um Hasen und Hunde in kleinen Käfigen auf Märkten, Tiere in Schaufenstern oder abgemagerte Esel. Geisser: «Es gibt Touristen, die ihre Ferien nicht mehr genies- sen können und nie wieder dorthin reisen wollen.» Netap rät, sich bei der lokalen Tierschutzorganisation zu melden. «Wir selbst können direkt nur etwas unternehmen, wenn wir mit einer lokalen Organisation vernetzt sind.» Jeanine Eggler von der Stiftung für das Tier im Recht, begrüsst das Engagement. Es bedeute aber auch, die Schweiz im Auge zu behalten, gerade auch bei Delikten im Nutztierbereich.