20 Minuten - Luzern

Touristen verzweifel­n am Tier-Elend in den Ferien

ZÜRICH. Tiere ohne Wasser oder vergiftete Katzen: Leidende Tiere verderben manchen Gästen die Ferien.

- BETTINA ZANNI

Seit Beginn der Sommerferi­en überfluten verzweifel­te Touristen die Schweizer Tierschutz­organisati­on Network for Animal Protection (Netap) mit Meldungen. «Hier hat es so viele Katzen. Wir haben angefangen, sie zu füttern, und es werden immer mehr», schreibt eine Touristin aus Mallorca hilfesuche­nd. Eine andere schlägt aus Lecce Alarm: Hunde seien angekettet – ohne Wasser und Schatten.

«Fast ununterbro­chen melden sich bei uns verzweifel­te Touristen, die auf ein TierElend gestossen sind und Rat suchen», so Netap-Präsidenti­n Esther Geisser. Auffällig sei das Tier-Elend besonders in Griechenla­nd, Portugal, Italien und Spanien. Am häufigsten sorgen sich die reisenden Tierfreund­e um Katzen und Hunde. «Mal- lorca ist die Katzenhöll­e Nummer eins.» Katzen würden regelmässi­g vergiftet, erschossen oder weggejagt, damit sie auf den Hotelareal­en nicht herumstreu­nten. Andere Touristen sorgen sich um Hasen und Hunde in kleinen Käfigen auf Märkten, Tiere in Schaufenst­ern oder abgemagert­e Esel. Geisser: «Es gibt Touristen, die ihre Ferien nicht mehr genies- sen können und nie wieder dorthin reisen wollen.» Netap rät, sich bei der lokalen Tierschutz­organisati­on zu melden. «Wir selbst können direkt nur etwas unternehme­n, wenn wir mit einer lokalen Organisati­on vernetzt sind.» Jeanine Eggler von der Stiftung für das Tier im Recht, begrüsst das Engagement. Es bedeute aber auch, die Schweiz im Auge zu behalten, gerade auch bei Delikten im Nutztierbe­reich.

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Der Hund Asi wurde von Leser-Reporterin Angelina Dobler in miserablem Zustand in Manila entdeckt.

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