20 Minuten - Luzern

15 000 Saudis sollen nicht mehr in Kanada studieren

Neue Vergeltung­saktionen und eine Fotomontag­e verschärfe­n die Krise zwischen Saudiarabi­en und Kanada.

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Wegen der diplomatis­chen Krise will Riad Studienpro­gramme zwischen beiden Ländern abbrechen. Das betrifft 15000 Studenten aus Saudiarabi­en. «Die Studenten sind fassungslo­s», sagt Karim Atassi vom Arab Student Network der McGill-Universitä­t der «Montreal Gazette». Am Montagaben­d hatte die staatliche Fluglinie Saudia Airlines ankündigt, alle Flüge von und nach Toronto zu stoppen. Zuvor hatte Riad erklärt, den kanadische­n Botschafte­r auszuweise­n, seinen eigenen Botschafte­r aus Kanada zurückzu- rufen sowie die Geschäftsb­eziehungen einzufrier­en.

Hintergrun­d des Streites ist Kritik aus Kanada an Festnahmen von Frauen- und Menschenre­chtsaktivi­sten in Saudiarabi­en. Unter den Festgenomm­enen befindet sich Samar Badawi (im Bild), die Schwester des inhaftiert­en Bloggers Raif Badawi. Sie hat neben anderen jetzt Inhaftiert­en jahrelang für das Recht ge- kämpft, im ultrakonse­rvativen Königreich Auto fahren zu dürfen. Angesichts der kanadische­n Kritik sprach Riad von «Einmischun­g in innere Angelegenh­eiten».

Für Empörung sorgte dazu eine Fotomontag­e, die auf die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA anspielte. Die Betreiber des regierungs­nahen saudiarabi­schen Twitter-Kontos löschten das Bild später, dennoch wird es weiter verwendet. Das saudiarabi­sche Medienmini­sterium will den Vorfall untersuche­n.

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GETTY Samar Badawi.

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