Fitnesscoach Pierre Paganini über Federer
ZÜRICH. Pierre Paganini verrät als persönlicher Fitnesscoach von Roger Federer, welche Finessen ihn derzeit beschäftigen.
Pierre Paganini taucht nur sehr selten in der Öffentlichkeit auf, rar sind auch seine Auftritte in den Medien. Der Fitnesstrainer von Roger Federer und Stan Wawrinka geniesst die Arbeit mit den Weltstars, hält sich aber lieber im Hintergrund. Der 60-jährige Zürcher hat für Tamedia Sport nun eine kleine Ausnahme gemacht und einen Einblick in seine Arbeit gegeben. «Es ist wichtig, dass ich im Training immer wieder neue Varianten bringe, kleine Überraschungseffekte steigern die Abwechslung», sagt Paganini, der dem Maestro seit 23 Jahren zur Seite steht.
Das Programm von Federer und Wawrinka ist allerdings unterschiedlich. «Weil ich mit Roger 2016 und 2017 so intensiv trainierte, ist der Konditionsteil zurzeit kürzer gehalten. Es ging 2018 darum, die erarbeitete Fitness zu behalten, damit er sich auf das Tennis konzentrieren kann. Bei Stan stand nach der Knie-OP die Kondition im Vordergrund. Er muss jetzt aber auch den Spielrhythmus finden.»
Erstaunt ist Paganini von der Frische, die Federer derzeit mitbringt. «Er hat immer noch diese Mischung zwischen strategisch denken und spontan handeln.» Paganini traut dem 20-fachen Grand-Slam-Sieger deshalb auch mit 37 Jahren viel zu. Und das, obwohl es nicht einfach ist, für Federer noch Worte zu finden. «Es wird immer schwieriger, zu fassen, welche Dimensionen seine Karriere angenommen haben. Das Bild ist fast zu gross, um es noch betrachten zu können. Auch für uns im Team. Obwohl wir ihn oft sehen und miterleben, wie es zustande kommt.»